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Achtung! Man könnte schwärmen.

Thomas P. M. Barnett, der zu Ruhm gekommene Militärstratege aus dem Pentagon gibt in seinem Bestseller „Blueprint for Action“ Aufschluss über den plötzlichen Flüchtlingsansturm, nachdem seit über zehn Jahren der Nahe Osten und – viel länger – Schwarzafrika systematisch durch westliche Militär- und Wirtschafts-Operationen „destabilisiert“ worden ist. „Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder der Erde. Sie soll durch die Vermischung der Rassen herbeigeführt werden. Mit dem Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa. Hierfür sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von 90, zu dumm, um zu begreifen, aber intelligent genug, um zu arbeiten.“ Mission (in Deutschland annähernd) accomplished.

Das Zitat stammt aus in einem sehr lesenswerten offenen Brief Axel Retz‘ vom 11.9.2015 an die Spitzenkräfte der institutionalisierten Politik- und Religions-Verkäufer (https://publikumskonferenz.de/blog/2015/09/14/offener-brief ). Darin sagt Herr Retz auch: „Wer die mittlerweile im Allgemeinwissen verankerte „Geschichte“ des Vietnamkriegs, des Feldzugs gegen den Irak und all der vielen anderen Kriege kennt, wer die Bücher oder Interviews der führenden Köpfe der US-Think Tanks etwa die freimütige Aussage George Friedmans kennt, dass die USA in Kiew den „offensichtlichsten Staatsstreich der Geschichte“ orchestriert haben, wer seine Ausführungen kennt, dass die USA „um jeden Preis“ die Annäherung Europas und Russlands unterbinden muss, wer Thomas P. M. Barnetts „Blueprint for Action“ und die dort skizzierte Handlungsanweisung kennt, Europa mit jährlich 1,5 Millionen Migranten zu destabilisieren – und wer diese Fakten dann ignoriert oder auf den Kopf stellt und auf die eindrischt, die sie beim Namen nennen, der macht sich zum Handlanger dieser düsteren Pläne – und auch zum Mitverantwortlichen für das, was geschehen ist, geschieht und geschehen wird.“ Muss man dem noch etwas hinzufügen? Vielleicht schon! Denn unklar ist, weshalb es immer noch gesagt werden muss und warum es, obwohl es so oft von so vielen schon gesagt worden ist, keine Wirkung bei denen hat, die „wir“ (wer?) als politische Gestalter „unseres gemeinsamen“ (wessen?) Wohlergehens gewählt haben.

Vielleicht hilft folgende Information zum besseren Verständnis auch des Fragezeichens in den Klammern. US-Präsident Obama hat diese Woche eine neue “Executive Order” (EO) unterschrieben, in der die Gründung von Behavioral Insight Groups (d.h. Gruppen zur besseren Handhabung des Massenverhaltens) verlangt wird. In der EO heißt es u.a. “Eine wachsende Zahl von Hinweisen zeigt, dass Einsichten (=Erkenntnisse) der Verhaltensforschung — Forschungsergebnisse aus Bereichen wie der Verhaltens-Ökonomie und -Psychologie über die Art und Weise, wie Menschen zu Entscheidungen gelangen und dementsprechend handeln — benutzt werden können, um die Regierungspolitik so zu gestalten, dass sie dem Amerikanischen Volk besser dienen (oder ‚um sich seiner besser zu bedienen‘). Die EO ist das Ergebnis eines Politikvorschlags, der seit 2013 unter der Bezeichnung “Strengthening Federal Capacity for Behavioral Insights” (Stärkung der Regierungsfähigkeit für Verhaltens-Einblicke) im Weißenhaus umlief. In einem mit der EO veröffentlichten Dokument heißt es, man folge damit der Gründung von „Verhaltenseinsichts-Teams“, die im Vereinigten Königreich bereits seit 2010 arbeiten. Diese Teams benutzen „Wiederholungsexperimente“ zum Test von „Interventionen, um die Top-Prioritäten der Britischen Regierung weiter voranzubringen.“ „Propaganda“ im Sinne der Veröffentlichung von Jaques Ellul (1962) bediente sich von jeher schon der Erkenntnisse der Verhaltenspsychologie. Offensichtlich stehen neue Fragen an. Zunächst einmal geht es bei der neuen EO darum, dass nun offiziell in den sozialen Netzwerken (Facebook etc.) Experimente durchgeführt werden sollen, um Erkenntnisse für die bessere Verhaltenssteuerung der Massen zu gewinnen.

Dem wird die Bundesrepublik nicht hinterherhinken. Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Internet und digitale Gesellschaft, Auswirkungen der Digitalität auf unsere Gesellschaft“, hörte kürzlich Prof. Dr. Peter Kruse an. Der Kognitions-Forscher erklärte, dass sich das Digitale Netz insgesamt wie ein „komplexes System“ verhält (im Sinne der Theorie der komplexen Systeme wonach z.B. unser Gehirn oder auch ein Vogel-Schwarm ein solches darstellt). Darin schließen sich die Menschen nicht nur schwarmhaft zusammen, in ihm lassen sich emotionale Befindlichkeiten aufschaukeln, so dass daraus nicht mehr zu identifizierende und noch weniger zu kontrollierende Bewegungen und Revolutionen (er meint ‚Revolten‘) entstehen können. „Macht definiert sich (dadurch) neu“, warnte der Professor und erschreckt damit nicht so sehr die Machthaber, die das schon wissen und damit arbeiten, sondern deren Politik-Verkäufer, die um ihren Job bangen und sich so disziplinieren lassen.

Wenn es also in einem Leserbrief in der FAZ vom 12.9. zur Flüchtlingsfrage hieß „Die gewählten Volkszertreter haben nicht die Legitimation, zum Nachteil der Deutschen und zum Nutzen der Fremden zu handeln. Dafür wurden sie nicht gewählt.“ Muss man dies im Sinne dieser neuen amerikanischen EO so verstehen, dass die gewählten Volksvertreter gerade das tun, was im Sinne der Regierung (nicht unbedingt derjenigen in Berlin) dem „deutschen Volk am besten dient.“ (Was aber dieses bisher noch nicht voll zu würdigen gelernt hat).

Die bisherige Propaganda folgte dem Behaviorismus, der Konditionierung durch Lob/Tadel, Vergütung/Entzug, Erfolg/Misserfolg etc. vorsieht. Einen gewissen Fortschritt brachte Leon Festinger mit seinem Konzept der kognitiven Dissonanzen (1957). Er erkannte, dass sich festgefahrene Vorstellungen, Glaubenssysteme also sogenannte Selbstverständlichkeiten nicht durch gegenteilige Aufklärung mittels Beweisen, Erfahrungen etc. beheben lassen. Um sie zu ändern, muss es zu einer tiefgreifenden emotionalen Erschütterung der glaubenden Person kommen. Wenn man in sich selbst in ernsthafte Widersprüche gerät, kann das z.B. eine solche Erschütterung bewirken. Der Erkenntnis folgte die moderne Propaganda im Sinne des alten „Teile und Herrsche!“, in dem man Rechte gegen Linke, Philo-. gegen Anti-Semiten. Eingeborene gegen Einwanderer (Flüchtlinge) antreten lässt. Die Konflikte müssen allerdings so gelegt werden, dass, wenn der Umzupolende einer der beiden Seiten zuneigt, dies in jedem Fall die Position der übergeordneten Herrschaft fördert. (Siehe Jacques Ellul’s Buch Propaganda. The Formation of Men’s Attitudes (New York 1962)

Wird eine tiefergreifende Umpolung (Umerziehung) beabsichtigt, muss man zu stärkeren Mitteln greifen. Das sind Existenzängste auslösende Bedrohungen. Die lieferte z.B. nach der Atombombe der Terrorismus. In diesem Sinne spielt man mit Straßen-, Klima-, Umwelt- Feindbild- usw. -Terrorismus. Als Leon Festinger seine Theorie entwickelte, wurden zu ihrer Erhärtung über 3.000 Experimente durchgeführt, bis die Psycho-, Sozio- und Polito-Logen (die besseren unter ihnen) begriffen „Wie der menschliche Geist funktioniert“ und das umzusetzen lernten. Dabei fand z.B. einer (Elliot Aronson) auch heraus, dass Leute, wenn sie etwas bekommen haben, viel glücklicher sind, wenn sie es sich durch große Anstrengungen, Entbehrungen, Schmerzen etc. errungen haben, als wenn sie es sich recht einfach verschaffen konnten. Das widersprach offensichtlich dem früheren Behaviorismus. Die Folgerung: Wahl-Demokratie (d.h. die freie Auswahl der vorgeschlagenen Politik-Verkäufer) muss man sich erkämpft oder erlitten haben, damit man gerne in ihrer Spur fährt.

Die herrschende Clique, die die Meinung der außen- beziehungsweise medien-geleiteten Masse gelegentlich drastisch umpolen will, bedient sich dieser Mittel sehr bewusst, und zwar in der für sie am wenigsten gefährlichen Form (d.h. von der Seite her, die am wenigsten Zulauf hat: mal eher von links, mal eher von rechts und die dazu noch am billigsten herzustellen ist, weil Ansätze dazu bereits im Umlauf sind z.B. wirtschaftliche Existenzängste, die sich relativ einfach in Umweltängste umdefinieren ließen). Zu diesem Zweck lässt die Obrigkeit so viele Psycho-, Sozio- und Polito-Logen ausbilden. Nebenbei bemerkt müssen auch echte Revolutionäre (wenn es die je gab) mit „kognitiven Dissonanzen“ arbeiten. Doch wollen sie im eigenen Interesse niemals „Angst“ erzeugen, denn sie bräuchten für ihre Zwecke „Mut“. Terrorismus erzeugt dagegen in der Regel in der Masse ängstliche Gefühlszustände, die den engeren Anschluss der Massen an die herrschende Clique bewirken (sollen). Daher gehört Terrorismus meist zur geheimen Polizei-Strategie. Es gibt Handbücher, wie man potentielle Terroristen findet und aufbaut.

Das Schwarmverhalten der Masse, welches das „komplexe System“ der digitalen Netze ermöglicht, löscht die bisherigen Propaganda-Instrumente zwar nicht aus. Sie verbindet sie aber mit höchstgefährlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Instrumente können nämlich in ein Massenschwarmverhalten (im Sinne des Buches „Das Denken zum Tanzen bringen“ von Rudolf zur Lippe, Karl Alber Verlag Freiburg 2010) ausarten. Ein solches wäre laut Prof. Dr. Peter Kruse vorerst jedenfalls „nicht mehr zu kontrollieren“. Denn dazu müsste man laut zur Lippe im Schwarm kritische Mehrheiten beeinflussen können. Bisher reichten – kostengünstiger – Minderheiten, wenige Einflussagenten, aus.

Vielleicht verstehen Sie nun, weshalb Justizminister Maas justizunabhängige Zensur-Einrichtungen für soziale Netze wie facebook etc. einrichten will, da das Recht auf freie Meinungsäußerung so etwas im Rahmen der Justiz zur Zeit noch blockieren würde. Die Flüchtlingsbeschimpfung ist hierbei – wie auch sonst üblich – nur ein brauchbarer Vorwand.

Vielleicht verstehen Sie nun auch, weshalb die Europäische Kommission 1,46 Milliarden Euro einsetzt, um im Rahmen von “Creative Europe” den “kulturell kreativen Sektoren dabei zu helfen, die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters und der Globalisierung zu nutzen”. (http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe) Damit sollen – heißt es dort – die “kreativen Sektoren” ihr volles Potential erreichen, Arbeitsplätze, soziale Kohäsion und nachhaltiges Wachstum schaffen“. Die britische TaxPayers’ Alliance hat sich das Programm näher angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen, dass mit den Steuergeldern 2015 (1) Unsinn finanziert, (2) die Zuschauer quer durch Europa indoktriniert und (3) finanziell erfolgreiche Shows zusätzlich finanziert worden sind. http://www.taxpayersalliance.com/eu_spends_more_than_10_million_subsidising_tv_programmes_in_just_one_year. Die Gruppe hat das wahrscheinlich aus Empörung der Steuerzahler zu naiv gesehen. Viel wahrscheinlicher geht es darum, „Einsichten“ zu verbessern und anzuwenden, wie sich das Schwarmverhalten der Menschen in den sozialen Netzen besser steuern und so über das digitale Netz„ „die Macht (in brauchbarer Weise) neu definieren“ lässt.

Neu erschienen: Helmut Böttiger, Wertewandel durch die 68er-Generation, Bekenntnisse eines „geistigen Terroristen“, Imhof-Verlag Fulda/Petersberg 2015, 252 Seiten, € 14,95 ISBN978-3-7319-0049-8

Nach Allensbach-Umfragen fiel zwischen 1966 und 1981 der Bevölkerungsanteil, der die Technik für einen Segen hielt, von 75% auf unter 30%. Dagegen breitete sich in unserer Gesellschaft eine wachsende Skepsis gegenüber der Technik und ihren Möglichkeiten aus, die sich in manchen Fällen zu hysterischer Technikangst steigert. Wie konnte es zu dem Gesinnungswandel kommen. Denn Technik ist nur ein Werkzeug. Angst müsste man allenfalls vor denen haben, die sie zum Schaden anderer einsetzten. Aber wer tut so etwas?

Sogenannte Linke kennen natürich sofort die Antwort: „Die Industrie“, “die Wirtschaft“ oder theoretischer: „Das Profitinteresse!“ „Die produzieren auf Teufel komm raus, – heißt es dann – nur damit die Kasse klingelt!“ „Logisch, oder!“ Es ist aber gar nicht so logisch, wenn man zwei Entwicklungen berücksichtigt. 1. Die hohe Konzetration der produzierenden Wirtschaft in und unter der Hand der Banken. 2. Die Eigengesetzlichkeit der Marktwirtschaft. In dieser stechen wieder zwei Gesetze hervor. a) Auf dem Markt sind die Gelderlöse der einen immer gleich den Kosten der anderen, etwas anderes ist nicht möglich. Auf dem Markt gibt es demnach keinen Geldgewinn, allenfalls Umverteilung. Aber natürlich gibt es Profitte, aber die nur aufgrund von Geldvermehrung, und die stammt aus umlaufenden Krediten, die ein anderes Wort für Schulden sind. b) Mehr Waren auf dem Markt senken die Preise oder umgekehrt: Ein verknapptes Produktangebot lässt bei gegebener zahlungsfähiger Nachfrage die Preise und Geldgewinne steigen. Doch erst bei einer entsprechenden Konzentration der Unternehmen lässt sich die Produktion drosseln und das Angebot gewinnträchtig verknappen – so wie heute eben.

Um keine Proteste auszulösen, muss sich eine solche Verknappung vor der Masse der Konsumenten, die ja auch Wähler sind, rechtfertigen lassen. Dies ist um so mehr nötig, weil der erreichte Stand der Produktionstechnik der Herstellung von Versorgunggütern eigentlich keine Grenzen mehr setzt. Not dürfte es demnach nicht mehr geben. Die verbleibenden Grenzen setzt nur noch die durch Kreditunwürdigkeit beschränkte zahlungsfähige Nachfrage. Und wer liefert eine wirksamere Rechtfertigung der Angebotdsverknappung als die „grüne Ideologie“, der angebliche (Umwelt kaum schützende) Umweltschutz (siehe Windmühlen). Allerdings bremst die „grüne“ Verhinderungspoltik die Investition der Gewinne in Produktionsanlagen aus. Wohin fließt also das Gewinne suchende Kapital? Natürlich, auf die Finanzmärkte! Dort sorgt es dafür, dass zinsversprechende Wertpapiere Absatz und somit ihren „Wert“ finden und Gewinn versprechend im Wert steigen. Und haben wir das nicht: eine alle Grenzen der Vernunft übersteigende Wertpapierspekulation infolge „grüner“ Verhinderungspolitik, und führte die enorme Geldflut auf den Finanzmärkten nicht über die unsinnige Wertanstieg der Wertpapiere zur Finanzkrise, in die wir nun geraten sind?

„Aber – schlägt es einem sofort entgegen – die „Grünen“ kommen doch von Links außen, das sind doch Kryptokommunisten, nehmen sie Joschka Fischer oder besser noch Trittin vom Kommunistischen Bund Westdeutschland“? Die „Roten“ wollten einmal den Lebensstandard der arbeitenden Klasse verbessern, die das fehlende eigene Kapital zur abhängigen Lohnarbeit zwingt. Die Verhinderungen der „Grünen“ besorgen, dass Geldbesitzer ihr Anlagen suchendes Kapital auf die Finanzmärkte tragen oder in unproduktive Dinge des staatlich verordneten Zwangskonsums stecken. Beides macht die abhäng arbeitende Bevölkerung nur ärmer, denn “es geht uns viel zu gut“ und außerdem sind wir noch „viel zu viele“. Wie konnten aus Roten, die sich als die Avantgarde der Arbeiterklasse verstanden, Grüne werden, die offensichtlich im Dienst der Avantgarde des Finanzkapitals stehen, auch wenn sie dieses angeblich oder sogar häufig im eigenen Verständnis zu bekämpfen vorgeben? Das will keiner verstehen, weil die Medien verbieten, es zu verstehen.

Der Wertewandel in der Gesellschaft der Nachkriegszeit begann nach dem KPD Verbot Mitte der fünfziger Jahre mit dem Übergang von der alt- zur neu-linken Bewegung. In der „Neuen Linken“ kam es dann Mitte der sechziger Jahre zur Revolte der 68er. Deren Ideen durchsäuerten allmählich die Köpfe der breiten Bevölkerung. Daran änderte selbst die Entartung der Revolte in den RAF-Terrorismus nichts. Zur Ausbreitung der Ideen der 68er halfen die Medien fleißig und immer lauter mit. Langsam aber mit Nachdruck wurden die „kritischen“ Ideen von scheinbar „rot“ nach „grün“ abgewandelt. Dem folgten das Schüren von Umweltängsten, dann der „Krieg“ gegen den Terror und schließlich der Ausbruch der Finanzkrise. Gibt es zwischen all diesen „völlig eigenständigen Entwicklungen“ einen Zusammenhang oder dafür gar eine planende Absicht? „Völlig unmöglich!“ oder Schlimmeres wird Ihnen jeder auf der Straße entgegnen. Kurz: Verschwörungstheorie-Nazi.

Doch das alles hat sich nicht einfach nur so ergeben. Ein „Es“ entwickelt sich nicht und nirgends. Hinter jedem Passiv steht ein Aktiv, jemand, der entwickelt. Auch „der Markt“ entwickelt nicht, auch der „hat wenigstens einen Koch“ dabei. Das Aktivum wird dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend immer verschwommener wahrgenommen und gerne in den Hintergrund gedrängt. Das hilft dem Einzelnen, sich mit dem Geschick abzufinden, an dem er selbst nicht unbedingt schuld sein möchte und von dem er glaubt, es nicht ändern zu können. Doch das „Es“ der gesellschaftlichen Entwicklung hatte immer schon einen Kopf und einen A…., aber vor allem einen Mund. Fragt sich nur, wem die Organe gehören, und wer nur der Schmidtchen ist und wer der Schmidt.

Am Rande der Weltklimakonferenz 1995 in Berlin hatte ein Ministerialrat des Bundesumwelt-Ministeriums den Verfasser einen „geistigen Terroristen“ genannt. Der hatte dort verbotenerweise Unterlagen verteilt, die zeigten, dass CO2 nicht zur Klimaerwärmung führt. Die Unterlagen stammten von einmal hochgestellten, inzwischen emeritierten Wissenschaftlern. Sie waren bisher nirgends widerlegt worden. Der unbewiesenen CO2-Klimahypothese taten die Kritiken und der später wachsende Widerstand von immer mehr Fachleuten auf den Gebieten, die das Klima betreffen, keinen Abbruch. Die Klimahypothese wurde wie mit dem „Nürnberger Trichter“ in die Öffentlichkeit hineingedrückt, bis sie sich in den Köpfen der meisten Mitmenschen zur Selbstverständlichkeit verhärtete. Ähnliches geschah zum Beispiel im Fall der Ermordung Kennedys oder beim Anschlag auf das World Trade Centre vom 11.9.2001. Wie war so etwas möglich?

Der Verfasser hatte sich seit Anfang der sechziger Jahre auf allen Etappen des Wertewandels aktiv engagiert. Er tat es immer solange aus Überzeugung bis er auf Bedenkliches stieß und Beobachtung und Nachforschung die Zweifel wachsen ließen. So wanderte er von Stuhl zu Stuhl bis er zwischen allen Stühlen saß. Je nach der herausgeforderten Macht wurde er zum Verräter oder „geistigen Terroristen“ erklärt. In dem Buch beschreibt er aus persönlicher Beteiligung inmitten des Geschehens den Geisteswandel in der Bundesrepublik während der vergangenen 50 Jahre und ergänzt die persönlichen Erfahrungen durch umfangreiche Recherchen über die entsprechenden Absichten und Maßnahmen höheren Orts, die zu den Ereignissen des Wertewandels geführt haben. Der Leser erfährt dabei viele Aspekte der jüngsten Zeitgeschichte neu, Aspekte, die er selbst vielleicht nicht mitbekommen, nicht beachtet oder verdrängt hat, oder über die ihn die Medien „desinformiert“ hatten. Die persönliche Berichterstattung erleichtert dem Leser hoffentlich das Verständnis.
Inhalt:
Vorwort: Muss es ein Buch sein?
Eine Szene gab den Anstoß,
Wie es anfing – im Sozialistischen Deutschen Studentenbund,
Ein kurzer Marsch durch Institutionen,
Politische Arbeit,
Aus rot wird grün,
Wider die Öko-Katastrophe,
Als Verleger der LaRouche Organisation,
Das Buch und sein Umfeld,
Bücher schreiben ist nicht schwer, Buchverkauf dagegen sehr
Was war/ist möglich? Einflussfaktoren
Wieso eigentlich „geistiger Terrorist“?
Anmerkungen

„Wir beobachten das Ende einer sehr langen Epoche, den Ausklang einer Epoche der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Dominanz des historischen Westens“, sagte Lawrow während eines Jugendforums im Gebiet Moskau am 24.8.2015. Von westlicher Seite pflichtete ihm Paul Craig Roberts, der es unter Reagan immerhin bis zum Vize-Finanzminister gebracht hatte, auf seinem Blog bei: „Ähnlich wie das Römische Weltreich mit dem Untergang des römischen Volkes endete, wird auch das amerikanische Empire mit der Zerstörung des amerikanischen Volkes untergehen. Aus historischer Sicht waren die römischen Bürger den amerikanischen Bürgern überlegen; dennoch ging Rom unter.“ Wie weit ist wohl schon die „Zerstörung“ (nicht unbedingt eine physische) der westlichen Bevölkerung fortgeschritten?

Untergang des Westens, Zerstörung der westlichen Bevölkerung? Seit der Einhegung des Gemeindelandes und „Freisetzung“ der Bauern in England ab dem 17. Jahrhundert, dem Beginn der Produktion ausschließlich für den Markt, der Durchsetzung des sich angeblich selbstregulierenden Marktes im Mächtegleichgewicht als oberste gesellschaftliche Regulierungsinstanz und seit den verzweifelten Versuchen, alle Störfaktoren des Gleichgewichts und des Marktes auszuschalten, wird der Untergang des Systems und der Gesellschaft, die sich ihm unterworfen hat, vorhergesagt. Der Westen, das ist das Marktsystem, das die Arbeit, den Boden und das Geld und damit Leben und Motivation des Menschen zur Handelsware gemacht hat. Die Versuche, das System durch protektionistische Maßnahmen auf diesen drei kritischen Warenmärkten (Arbeit, Boden Geld) aufrecht zu erhalten, haben der Geschichte der letzten 100 Jahre einen Blutzoll abverlangt, wie kaum eine Phase der menschlichen Geschichte vorher. Die Zerstörkraft dieses „Systems“ für das Miteinander der Menschen ist seit Karl Polanyis Werk The Great Transformation von 1941 kaum misszuverstehen. Um die Zerstörkraft am Werk zu übersehen, müssen immer dreistere Lügen und Desorientierungen vorgegeben werden.

In den Medien wurden Sie zum Beispiel über den jüngsten Versuch eines Islamisten am 21.8. 2015, ein Massaker im Thalys-Zug zwischen Amsterdam und Paris und über die zwei bis drei US-Helden, die ihn vereitelt haben und entsprechend geehrt wurden, unterrichtet. Haben sie auch die Worte des Täters Ayoub El-Khazzani bei seiner Festnahme mitbekommen? “Okay, Okay, reicht, krieg ich jetzt meine Waffen zurück?“ Erfahren hatten Sie vielleicht, dass seine Kalaschnikow „glücklicherweise“ geklemmt hat und vielleicht sogar, dass in seiner Pistole das Magazin fehlte. (http://recentr.com/2015/08/der-seltsame-dschihadi-im-franzosischen-zug-mit-der-klemmenden-ak-und-der-leeren-pistole/ “Der bewaffnete Mann hatte offenbar nicht gewusst, wie er das Problem beheben kann”, teilte Ihnen die FAZ mit. Was sagt Ihnen das, wenn sie diese „Fakten“ zusammennehmen und vielleicht mit bedenken, wie schwierig es ist, ein sperriges Gerät, wie eine Kalaschnikow unbemerkt in einen Schnellzug zu bekommen. Wenn Sie meinen: „Das ginge schon“, sagt Ihnen die spanische Zeitung “El País” noch, dass der Täter den französischen Behörden vom spanischen Geheimdienst als radikaler Islamist und möglicher Terrorist gemeldet worden war. Dem vom selbst höchst seltsamen Charlie Hebdo Anschlag am 7.1.15 mobilisierten Frankreich wird geheimdienstlich ein islamistischer Terror-Verdächtigter gemeldet und dem gelingt es trotz Überwachung unbemerkt eine Kalaschnikow in den Zug zu schmuggeln. Werden Sie nicht hellhörig, wenn von Schlamperei der Geheimdienste die Rede ist? Dann kann dieser Terrorist seine Kalaschnikow nicht ordentlich vorbereiten und muss dazu ausgerechnet auf die Toilette (statt vorher eine Patrone in den Lauf und das Magazin in die Tasche zu stecken). Zufällig sind zwei US-Soldaten – ein weißer und ein schwarzer hochdekorierter US-Veteran auf Europareise gerade zugegen, als der Mann loslegen will. Später kommt „Mark Moogalian“ ein weiterer Held hinzu. Diese hören zufällig, wie jemand auf der Toilette die Waffe durchlädt, schreiten sofort ein und schon liegen am Abend Medaillen für die medienwirksame Ehrung bereit. Schließlich stammen sogar die wichtigsten Zeugen, die in den Medien zu Wort kommen, die New Yorkerin Christina Cathleen Coons und das Ehepaar Amy und Joe aus den USA. So bringen es die „System-Medien“ und so nehmen es ihnen die „System-Menschen“ willig ab. Etwaige Hintergedanken sind natürlich „Verschwörungstheorien“, was sonst? „Sollte etwa…, nein, das kann/darf nicht sein!“ – so wie bei 9/11 und einigen der un- oder fragwürdig aufgeklärten Attentate seit dem Kennedy Mord. Solche System-Menschen lassen sich leicht regieren – selbst am Rand des Zusammenbruchs. Sind sie nur gestört oder schon „zerstört“?

Nachsatz: In der lettischen Hauptstadt Riga hat die NATO gerade ein neues PR- oder Propaganda-Zentrum eröffnet. Das „Strategic Communications Centre of Excellence“ soll, laut dem bei der Einweihung am 21.8.15 anwesenden US-Senator John McCain „die Wahrheit verbreiten.“

Nun ist sogar die Türkei gegen IS dabei. Sie entschloss sich Anfang der 35. KW zu einer Groß-Offensive gegen ihren früheren Schützling, die Isis in Syrien. Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu kündigte eine „umfangreiche Schlacht“ an. Gemeinsam mit den USA will Ankara „umfassende Luftangriffe“ starten, später will man mit „Bodentruppen“ in Syrien einmarschieren, um eine „Sicherheitszone“ zu schaffen. Der türkische EU-Minister Volkan Bozkir erläutert im „Tagesspiegel“ den Plan: „Wir wollen eine Sicherheitszone in Syrien einrichten, wohin sich Flüchtlinge zurückziehen können. Dort bauen wir dann Häuser, Schulen, all das. Das ist auf dem Weg… Wir werden keine Pufferzone an der Grenze, wir werden eine Sicherheitszone mitten in Syrien einrichten.“

Der türkische Präsident Erdoğan verfolgt mit der angekündigten Invasion in Syrien wahrscheinlich mehrere Ziele: 1. Er erhofft sich davon günstige, patriotische Bedingungen, die ihm bei den Neuwahlen im November wieder die absolute Mehrheit einbringen. Dem dient 2. die Kriminalisierung der überraschend stark gewordene Kurden-Partei HDP, indem die Kurden 3. durch militärische Maßnahmen unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung als Landesfeinde in Erscheinung treten. 4. Soll die Errichtung der „Sicherheitszone“ die Bildung eines kurdischen Staates verhindern, 5. möchte er Macht demonstrieren, um die Türkei als bestimmende Ordnungsmacht im Nahen Osten zu etablieren und mit der Besetzung großer Gebiete Syriens seine Träume von der Wiederherstellung des Osmanischen Reich beflügeln.

In Brüssel äußerte ein hochrangiger Nato-Vertreter „Erdoğan spielt mit der Migrationswaffe“. Das war ein problematischer Ausspruch, denn er lenkt die Aufmerksamkeit auf einen gefährlichen Begriff „Massenmigration als Waffe“. Die Migration als destabilisierenden Faktor hatte bereits Christian Joppke, Immigration and the Nation State: The United States, Germany and Great Britain, Oxford, Oxford University Press, 1999 untersucht. Kelly M. Greenhill hat mit dem Aufsatz, Weapons of Mass Migration: Forced Displacement as an Instrument of Coercion in: Strategic Insights, Bd. 9, H. 1, S. 116-159 diese Waffe „wissenschaftlich“ dargelegt. Das Propagandablatt FAZ entnahm dieser Darstellung: „Nicht Geschosse oder Bomben, sondern Menschen waren die Waffen, mit denen Gaddafi die größte politische und wirtschaftliche Gemeinschaft der Welt zum Nachgeben gezwungen hatte“. Ausgerechnet Gaddafi, der schon 2004 mit den europäischen Mächten übereinkam, den rasant anschwellenden Stroms afrikanischer Einwanderer zurückzudämmen und der sich statt dessen für Einigung und die landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung Afrikas engagierte, soll nun die Migrationswaffe eingesetzt haben, die englische, französische und amerikanische Bomber mit der Zerstörung Libyens, dem Nah-Ost-Krieg und der Inszenierung des „arabischen Frühlings“ und seiner Auswirkungen auf Zentralafrika gezündet haben.

Doch wie schon im alten Römischen Reich tragen bei unangenehmen Maßnahmen des „Imperiums“ immer die unterlegenen Anderen die Schuld. Anders beim türkische Präsident Erdoğan. Der ließ zwar nicht die Massenemigrationswaffe wissenschaftlich untersuchen, konnte sie aber durch seinen Beitrag zum beabsichtigten Sturz Baschar Hafiz al-Assads in Syrien gerne und erfolgreich gegen das Europa, das ihn durch Verweigerung des Zutritts enttäuscht hatte, anwenden. Die Waffe entsprach auch seinem weitergehend missionarischen Programm, wonach jeder Muslim in Europa die islamische (osmanische) Sache stärken würde. Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen soll der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 02.01.2005 gesagt haben “Es geht nicht um Recht oder Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.“ Vielleicht ist das Zitat auch nur treffend erfunden, sinngemäß sagten viele Grüne dasselbe, möglicherweise auf Anregung der Damen und Herren, die über die Geldmärkte die Arbeits- und Boden(Umwelt)-Märkte steuern.

Ein anderer Fall: Niedrigste Leitzinsen, QE und kluge Finanzsteuerung sollten den Niedergang der Wirtschaft aufhalten und umkehren. Wie das bei der bereits eingetretenen zu hohen Verschuldung und daher mangelhaften Kreditwürdigkeit der Teilnehmer der realen Gütermärkte möglich sein sollte, haben uns die anerkannten Wirtschaftsexperten nie zu erklären versucht. Tatsächlich wurde mit dem real-wirtschaftlich nicht zu investierenden und zusätzlich auf den Markt geworfenen Geld vorwiegend nur der Wertpapiermarkt bedient und der Wert der Aktien in die Höhe getrieben. Dass die durch die Geldschwemme ausgelöste, fluktuierende Wertpapierspekulation ein hervorragendes Mittel der Vermögensumverteilung von den kleinen Anlegern zu den wenigen geldmächtigen Insidern ist, hätte man sich denken können, wenn man gedacht hätte. Doch Denken ist für die Herde der „Viel zu Vielen“ nicht vorgesehen und wird deshalb medial zurückgedämmt. Denn es würde nur zu problematischen Verschwörungstheorien führen, um sich die quasi oder angeblich naturwüchsigen Vorgänge zu erklären, statt an die Naturgesetzlichkeit des sich selbstregulierenden Marktes zu glauben. Und so wird die Masse überzeugt, dass sich die Wirtschaft auf einem gesunden Expansionskurs befinde, wenn Aktienkurse und Inflation steigen. Aber die Inflation zur Entwertung der Löhne und Vermögen der kleinen Sparer will trotz heftigster Bemühungen nicht steigen. Behauptungen, dass daran die fehlende zahlungsfähige Nachfrage aufgrund zu hoher Verschuldung und zu großer Arbeitslosigkeit schuld sein sollen, grenzen … na an was wohl? „Großteile der heutigen Wirtschaft sind so kalt und leblos wie ein Leichnam“, stellte ein Zeitgenosse fest. Der Zustand der Wirtschaft lässt Rohstoffpreise und Frachtkosten auf Rekord-Tiefen sinken. (Daran darf natürlich nur Chinas Misswirtschaft schuld sein). Weil diese Tendenz längst vor Chinas Schwächeanfall eingerissen war, mussten neue „Instrumente“ der Gewinnrealisierung eingesetzt werden: Die Umverteilung über Spekulationswellen eben. Die war natürlich nicht geplant. So etwas anzunehmen, wäre eine böswillige Unterstellung von Verschwörungs-theoretikern. Daher sind Ms. Yellen, deren Brötchengeber und Nachbeter einer Steigerung der Zinssätze vorerst sehr abgeneigt.

Und schließlich haben „die Deutschen“ inzwischen in Eigenregie rund 100 Milliarden Euro an Subventionen für sogenannte Erneuerbare Energien verbrannt, tagtäglich etwa 56 Millionen Euro. Zur Klimarettung zahlen sie an Subventionen für Wind und Solar, die dem verlässlichen Energiemix zur Freude der Umwelt aufgepfropft wurden, 20 Milliarden Euro pro Jahr für eine Energiemenge, die sich an der Strombörse lediglich für zwei Milliarden Euro verkaufen lässt. Seit der Einführung des Euro haben Sie darüber hinaus 36 % ihres Vermögens auf die eine oder andere Weise verspielen lassen. Jetzt warten sie darauf, dass zur Rettung des Euros und der teilweise Entschuldung der EU-Staaten bei Privatbanken – wie kürzlich in Zypern – ein weiteres Drittel ihres Vermögens enteignet wird.
War das mit der „Zerstörung“ der Bevölkerung im Westen wirklich so absurd, wie Sie vielleicht eingangs gedacht haben?

Mit Blindheit geschlagen

„Wen Gott verderben will, den schlägt er vorher mit Blindheit“ schrieb Sophokles in seinem Stück Antigone (622).

So geschieht es hierzulande. Die „westlich“ orientierten Nationen, oder kurz „der Westen“, versinken in einem Meer von Schulden.  Weltweit stehen 38 Staaten vor dem Bankerott. Die globale Schuldenquote beläuft sich derzeit auf 286% des Bruttoweltprodukts. Die Wähler im Westen sind von dem Glauben besessen, ihre Zivilisation werde durch den Hunger nach Energie zerstört. Sie folgen Gurus, die ihnen einreden, sie könnten Umwelt oder Klima retten, wenn sie ihre Güterversorgung durch Verteuerung der Energie drastisch drosseln. Einst Vorreiter der Industrialisierung versucht „der Westen“, das Rad der Geschichte als ökologische „Transformation der Industriegesellschaft“ mittels der sogenannten Energiewende zurückzudrehen. Er versucht nicht nur den Einsatz der molekularen Bindungskräfte (Feuer), sondern noch verbissener die Nutzung der viel dichteren Bindungskräfte im Atomkern zu unterbinden. Indoktrinierte geben vor, die Umwelt zu schützen, wenn sie ihr Ackerland statt zur Nahrungsmittelproduktion vermehrt zur Erzeugung von „Biofuel“ nutzen und dabei durch unökonomische Anbaumethoden auslaugen und zerstören und ihre Umwelt ringsum mit letztlich unnützen Windmühlen zustellen.

Westeuropa beschäftigt sich indes mit Flüchtlingsproblemen, der Finanzierung Griechenlands und den Abwertungen der chinesischen beziehungsweise ihrer eigenen Währungen. Dass die Nettovermögen der deutschen Privathaushalte laut Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zwischen 2003 und 2013 deutlich abgenommen haben, (um 20 Prozent oder 15.000 € pro Haushalt) – wird öffentlich kaum diskutiert, verstärkt aber die panikartige Sprachlosigkeit der Bevölkerung. Dagegen scheinen die weit bedrohlichere Zuspitzung der Lage in der Ukraine, die Eskalation der dortigen Kämpfe und die Aufrüstung der Grenzgebiete um Russland und die verrückten Sanktionen kaum Beachtung zu finden. (Allerdings meldet sich jüngst Genscher in der Süddeutschen gegen letzteres).

Warum solche Kämpfe und Krämpfe? Nach dem Zusammenbruch „des Ostens“ sah sich „der Westen“ so sehr als Sieger im beendete Ost-West-Konflikt, dass man vom „Ende der Geschichte“ und von einer konfliktfreien Entwicklung der Welt, genannt „Globalisierung“, unter „westlicher“ Führung faselte. Der US-amerikanische Geostratege Thomas P.M. Barnett nannte in seinem Buch The Pentagon’s New Map von 2005 Globalisierung „das Geschenk der USA an die Geschichte des zweiten amerikanischen Jahrhundert“ (this country’s gift to history). Darunter verstand er in seinem 2. Buch Blueprint for Action (2006) das weltweite Durchsetzen von vier „Strömen“ (flows) nämlich: 1. „Der ungehinderte Strom von Einwanderern“ in das Gebiet ihrer Wahl (was allerdings nicht für mexikanische Grenzgänger in die USA gelten soll, sondern nur für arabischer und afrikanische nach Europa), 2. Die ungehinderte Kredit-Vergabe und Investition (der Gelderzeuger an der Wahlstreet) in Gebiete ihrer Wahl (nur nicht der Chinesen in sensible US-Firmen wie z.B. UNOCAL), 3. der „freie“ (nicht von den Erzeugern zu dominierende) Handel mit fossilen Energieträgern und 4. das durch nationale Schranken nicht mehr behinderte Vorgehen der westlichen Militärmacht gegen Störer der Globalisierung. Auf Seite 282 schreibt er wörtlich: „So, ja, ich rechne in meiner Weltsicht nicht mehr mit irrational Handelnden (Globalisierungsgegnern). Wenn sie Gewalt gegen die Weltordnung androhen, so sage ich: Tötet sie!“

Seit dem „Krieg gegen den Terror“ werden der Weltöffentlichkeit islamistische Fanatiker als „Terroristen“ vorgeführt. Doch das ist „deception“, Täuschung. Die eigentlich bekämpften Terroristen sind die Globalisierungsgegner. Tatsächlich gerieten nach 9/11 Staaten wie Kuba, Nordkorea, Lybien, Syrien Irak und Iran ins Visier der US-Politik, die mit dem Anschlag 9/11 nichts zu tun hatten. Die angeblich als Terroristen dekorierten Islamisten sind als patsies gebrauchte außenpolitische Globalisierungsinstrumente (Vgl. u.a. David Mizner: Al-Qaeda and ISIS are products of US and Saudi imperialism, unter: https://www.jacobinmag.com/2015/01/united-states-saudi-arabia-isis/ Januar 2015). Nach der Invasion in Afghanistan wurden in Afghanistan, Usbekistan, Kirgisien und Tadschikistan US-Militärbasen eingerichtet. Wenige Jahre später tauchten in diesen Ländern plötzlich islamistische Banden auf. In der nicht massenmedial propagierten Literatur lassen sich genug Belegen und Hinweisen auf die eigentlichen Urheber der angeblich bekämpften islamistischen Terroristen (CIA, british Colonial Office und MI6) finden. Sie dienten zur Ankurbelung des „Clash of Zivilisations“, der den für die Rüstungsindustrie einträglichen Ost-Westkonflikt ablösen sollte. Zu den Aufgaben der Terroristen gehören unter anderem Regimewechsel in Libyen und Syrien. Wahllose Bombadierungen ziviler Ziele sorgten für einen ungebremsten Zustrom neuer Rekruten in die Terrornetzwerke. Neuerdings wurde auch in der Ukraine eine islamistische Brigade mit Mitgliedern aus entsprechenden Gruppen in Adygeja, Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Ossetien und Tschetschenien, alles Länder entlang des 40. Breitengrades am Südrand Russlands und im Osten Chinas geschaffen. (Siehe: Thierry Meyssan berichtet unter (L’Ukraine et la Turquie créent une Brigade internationale islamique contre la Russie , in: Réseau Voltaire, vom 12. 8 2015). Bereits am 8. Mai 2007 war es in Ternopil (Westukraine) zu einer Konferenz der inzwischen an die Macht geputschten Machthaber der Ukraine mit islamistischen Gruppierungen aus besagten Ländern zur Bildung einer antiimperialistischen Front gegen Russland gekommen.

Zum neuen Weltkonflikt kam es aus zwei Gründen. 1. weil sich auf dem zentralen Territorium Eurasiens, Russland, wieder eine beachtliche Macht zusammenzuballen begann. Präsident Wladimir Putin hat Russland nicht nur aus dem zerstörerischen Einfluss des Westens unter Jelzin herausgewunden. Er hat darüber hinaus noch das vorgeschlagen, was der „eigentliche“ Westen seit Mackinder als die Hauptbedrohung seiner Position ansah, nämlich eine „Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok“ mit einer „gemeinsamen Industrie- und Energiepolitik“ der Länder. Er tat das noch dazu auf Deutsch in der SZ vom 25.11. 2010. Der Vorschlag wurde hier nie ernsthaft diskutiert, er war die eigentliche Ursache, weshalb Putin zum Bösewicht wurde.

2. Das enorme wirtschaftliche und militärische Erstarken der Volksrepublik China. Das Land hat nun auch noch damit begonnen, wovor Mackkinder bereits 1904 in erster Linie gewarnt hatte, nämlich Eurasien durch den Ausbau einer effektiven Infrastruktur mit Eisenbahn-, Pipeline- und Kommunikationsnetzen zu verbinden. Zusammen haben Russland und China inzwischen versucht, mit der Shanghai Cooperation Organisation aus China, Russland, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisien und Usbekistan (SCO) und dem Staatenbund aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS), einen Block von Staaten für eine friedliche, multipolare Weltordnung zu schaffen, um die Errichtung einer unipolaren Weltherrschaft der globalen Hochfinanz (Globalisierung) abzuwehren.

Der Westen verfolgt dagegen konsequent die in der Defense Planning Guidance 1992 www.archives.gov/…/iscap/pdf/2008-003-doc9.pdf niedergelegte „Wolfowitz Doktrin“, in der es hieß: “Unser erstes Ziel ist zu verhindern, dass sich auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion noch anderswo ein neuer Rivale mit dem gleichen Bedrohungspotential der früheren Sowjet Union erhebt. Dies ist der alles beherrschende Gesichtspunkt unserer neuen Verteidigungsstrategie in den (Welt)Regionen und verlangt, dass wir jede Macht daran hindern, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen unter verdichteter Kontrolle ausreichen könnte, eine globale Macht entstehen zu lassen“. Die Wolfwowitz Doktrin ist nur die aktualisierte Form des britischen Plans von 1904, den der Direktor der „progressiven“ London School of Economics, Sir Halford John Mackinder ausgearbeitet hatte, um rechtzeitig der Gefährdung des britischen Empires durch ein eurasisches Mächtebündnis zu begegnen. Sein Plan hatte bisher u.a. zu zwei Weltkriegen geführt.

Dass dieser Plan bis heute fortgeführt wird, bestätigte neben dem US-Politberater Brzezinski erst kürzlich Georg Friedman, Chef der halbamtlichen US-Denkfabrik STRATFOR, in seinem Vortrag am 4.2 2015 vor dem Chicago Council on Global Affairs. Er betonte dort: „Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland … Seit einem Jahrhundert ist es für die Vereinigten Staaten das Hauptziel, die einzigartige Kombination zwischen deutschem Kapital, deutscher Technologie und russischen Rohstoff-Ressourcen, russischer Arbeitskraft zu verhindern. … (Denn) „wenn deutsches Kapital und deutsche Technologie mit russischer Arbeitskraft und russischen Ressourcen kooperiert, wäre das eine existentielle Bedrohung für die USA … Unser Hauptinteresse besteht darin sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt.“ (unter https://www.youtube.com/watch?v=o060JXXVQ4U. Vgl. dazu auch US ARMY TRAINING & DOCTRINE COMMAND REPORT Pamphlet 525 5: A Concept for the Evolution of Full-Dimensional Operations for the Strategic Army of the Early Twenty-First Century vom 1.8.1994, dem Friedmans Ansichten weitgehend entsprechen.)

In Bezug auf das entsprechende Vorgehen verweist Friedman ausdrücklich auf das Vorbild des alten Römischen Reiches, dem schon das„British Empire“ gefolgt war: „Die Briten haben damals Indien nicht besetzt, sie haben einfach die einzelnen Staaten Indiens genommen und ließen sie gegeneinander kämpfen.“ Auch der Westen könne heute nicht überall militärisch intervenieren. „Ich empfehle“, sagte Friedman daher, „eine Technik, die schon Präsident Ronald Reagan gegen Iran und Irak eingesetzt hat: Er unterstützte beide Kriegsparteien!“ Man sollte also laut Friedman wie im Nahen Osten und wie schon von Mackinder vorgeschlagen, verschiedene Länder Eurasiens gegeneinander aufbringen, damit sie, statt zusammenarbeiten, einander niederhalten und fertig machen. Der Putsch in der Ukraine war als Auslöser eines solchen strategischen Vorgehens gedacht (Vgl. dazu George Friedman: Can Putin Survive? In Stratfor Geopolitical Weekly 17.3. 2015).

Etwas weiterreichende Einsichten vermittelt ein Blick in Friedmans Buch: The Next Decade von 2012. Dort heißt es unter anderem: „Die Sichtweise der Deutschen und Franzosen auf die USA ist naiv. Das sollten sich die USA in der kommenden Dekade zunutze machen, indem sie zielgerichtete vermischt mit willkürlichen Schritten unternehmen. Alles ist daranzusetzen, um die Deutschen und vielleicht auch die Franzosen glauben zu lassen, dass die Vereinigten Staaten mit ihren Aktionen kein bestimmtes Ziel verfolgen. […] Hierbei muss die amerikanische Strategie einmal mehr bewusst mit Täuschung arbeiten. Sie muss Europa das Gefühl vermitteln, dass die Vereinigten Staaten nur die Länder an sich binden, die das auch wollen. … Jedes Indiz dafür, dass die USA Deutschland direkt isolieren oder in einen Konflikt mit Russland verwickeln wollen, würde in Europa eine Gegenreaktion auslösen. … Beim Eintritt in die nächste Dekade steht der amerikanische Präsident vor folgender Herausforderung: Er muss mit in die falsche Richtung weisenden Informationen arbeiten, um in Moskau und Berlin keine Bedenken zu schüren, die die Regierungen dort die Intensität ihrer Beziehungen vertiefen lassen könnten, bevor die Vereinigten Staaten eine Struktur errichtet haben, die das verhindert.“ Diese Struktur scheint nun erreicht zu sein, weil man glaubt, auf solche Bedenken keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen.

Die Vertreibung von Flüchtlinge nach Europa durch gezielt eingesetzten Terrorismus und willkürliche Drohnenangriffe gehören mit zur US-Politik gegen ein sich zusammenfindendes Eurasien (Vgl. Eric Zuesse: The U.S. Is Destroying Europe, unter: http://www.washingtonsblog.com/2015/08/the-u-s-is-destroying-europe.html vom 7.8.2015) (Laut Aussagen eines Mitarbeiters der „österreichischen Abwehr“ sollen Erkenntnisse darüber vorliegen, dass US-Organisationen die Schlepper bezahlen, welche täglich tausende Flüchtlinge nach Europa bringen http://www.info-direkt.at/insider-die-usa-bezahlen-die-schlepper-nach-europa/). Daneben gibt es in Westeuropa eine korrupte Asyl-Industrie, die daran gut verdient. Denn das „Betreuen, Bewachen und Versorgen von Asylwerbern“ wird nicht von zuständigen Ämtern besorgt, sondern von privaten Unternehmen. Eines davon ist die „Schweizer Firma ORS“, die dafür z.B. 2014 rund 21 Millionen Euro Steuergeld aus Österreich bezogen hat. Die Firma soll laut des österreichischen Standards über einige Verschachtelungen der britischen Barclays Bank gehören.

All dies ist bekannt. Nur im „westlichen“ Europa will man es mit den zu erwartenden Folgen nicht wahrhaben.

 

Es knackt im Gebälk

Die Medien, bisher die wichtigste Meinungsindustrie der Hochfinanz und der Spekulationsbetriebe, gerät zunehmend in Schwierigkeiten. „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über diese Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“ (Niklas Luhmann) Das hat praktische Seiten, nicht nur in der Politik. Der von Medien erzeugte Hype verursacht zum Beispiel entscheidend kurzfristige Kursänderungen an der Börse, die die Grundlage der Spekulationsgeschäfte bilden. Wenn den Medien aber das Publikum wegläuft, weil es deren Berichterstattung nicht mehr traut, werden sie auch für die Finanzindustrie zunehmend uninteressant. Nun berichtete Markus Gärtner bei Kopp am 11.8. die Hedgefonds hätten vor wenigen Tagen umfangreiche Aktienpakete der Meinungsindustrie auf den Markt geworfen, so dass sich in den USA die Werte ihre „Wertpapiere“ um 50 Mrd. $ in Nichts aufgelöst haben. Er nannte als Hintergrund das Beispiel der CBS Corp. Sie hatte seit 2011 für den Rückkaufe eigener Aktien (zur Wertsteigerung) und Dividendenzahlungen 11 Mrd. $ ausgegeben. „Das waren 40 Prozent mehr als die eingefahrenen Gewinne in dieser Zeit“. Also wurden Aktionäre auf Pump gelockt und Aktienkurse mit Kredit massiert, um den Abstieg zu verschleiern, bis Hedgefonds die Reißleine gezogen.

Über die Glaubwürdigkeit Ihrer Medien konnten Sie sogar am 9.8. in der FAZ (S.49) etwas lesen. Stefan Niggemaier übernahm eine Story aus England, die auf einen privaten Facebook-Eintrag der „anerkannten“ Kriegsreporterin Kitty Logan (für Sky News) zurückging. Sie wollte dort Belege für den Bruch des Minsk II Abkommens durch pro-russische Separatisten filmen, fand aber keine. Dann habe ihr ein Separatisten-Kommandant (aus welchem Grund, sagt sie vorsichtshalber nicht) angeboten, für die Kamera auf Regierungstruppen zu schießen. Das löste tagelange Kämpfe aus. Ihren Bericht hat dann auch die (gar nicht) Deutsche Welle gebracht. Ihr Sprecher, Christoph Jumpelt verteidigte die Sendung „Wir haben an der journalistischen Arbeit von Kitty Logan nichts auszusetzen und keine Zweifel an ihrer Integrität … Ihr (Logans) privater Facebook-Post ist allerdings sehr unglücklich formuliert. Sie hat sich dafür auch gegenüber der Regierung in Kiew entschuldigt. Mit keiner Silbe hat sie die Soldaten gebeten, das Feuer zu eröffnen“ – und gibt sich überzeugend überzeugt.

Schon 2011 konnte man aus dem Investigative Reporting Program an der Universität Kaliforniens in Berkley erfahren, dass das FBI (US-Bundespolizei) heute etwa 15,000 Geheimagenten, also zehn Mal mehr als in den 1970er Jahren, einsetzt. Damals (1951 bis 1976) wurden die Agenten im COunter INTELligence PROgramder (COINTELRPO) eingesetzt, um politisch unerwünschte Gruppen wie die Civil Rights Movement zu unterwandern, öffentlich zu diskreditieren und von innen heraus zu zersetzen. (Dabei war es auch zu Morden gekommen (u.a. an Martin Luther King). Heute (2011) würden solche Agenten eingesetzt, um Terroranschläge zu inszenieren und dafür geeignetes Personal zu finden, anzuregen und auszurüsten oder notfalls auch selbst zu besorgen. Für die Agententätigkeit der 1970er Jahre liegen inzwischen genügend „offizielle“ Beweise vor, die für die heutige Tätigkeiten ist man noch auf Indizien wie vom Investigative Reporting Program angewiesen.

Jared Israel und Peter Makarat zeigten kürzlich eine Dokumentation über „Todeslager“ in Bosnien von 1992 (https://www.youtube.com/watch?v=xox7TR11evI&feature=related). Ein Kamerateam des britischen TV-Senders Independent Television News / ITN, das nur einen Tag in Bosnien zubrachte, hatte aus einem flüchtig mit Stacheldraht umzäunten Gehege heraus in ein serbisches Auffanglager für bosnische Flüchtlinge bei der Stadt Trnopolje heingefilmt und den Eindruck erweckt, die bosnischen Männer vor dem Zaun seien in einem mit Stacheldraht umzäunten Lager eingesperrt gewesen. Bilder daraus erschienen in vielen westlichen Medien. Millionen von Menschen waren entsetzt über die Fotos, die ab dem 6. 8. 1992 weltweit verbreitet wurden und angeblich aus einem serbischen Todeslager in Bosnien stammten. Das „Konzentrationslager“ diente als Vorwand für die 1992 erfolgte „Humanitäre Intervention“ in Jugoslawien „zum Schutz der Menschen“. Ähnliche Machwerke hatten bekanntlich den Krieg gegen Irak, Libyen, Syrien und in der Ukraine „moralisch“ zu rechtfertigen. Und bis heute kann/darf an der offiziellen Darstellung von 9/11 unmöglich gezweifelt werden. „Denn wo kämen wir hin, wenn…“

Eine Erhebung der UN-Flüchtlingshilfe UNHCR zeigt, dass in drei der fünf Länder mit den meisten Flüchtlingen die Bundesregierung aktiv zur Entstehung der Fluchtursachen beigetragen hat. Es handelt sich um Syrien mit der höchsten Zahl an Flüchtlingen überhaupt, gefolgt von Afghanistan und an 5. Stelle Südsudan. In diesen drei Staaten hat „der Westen“ aus geostrategischen Gründen interveniert und die gesellschaftlichen Strukturen weitgehend zerstört und damit die Menschen aus dem Land getrieben.

Eine ähnliche Zwiespältigkeit der Regierung und der sie tragenden Gutmenschen („Ich habe eine gute Idee, warum stiftest Du nicht für…) könnte man in Bezug auf den sogenannten Klimaschutz entdecken. Die meisten käuflichen Dinge werden mit Hilfe von Energie hergestellt. Hauptenergiequelle sind angeblich “fossile“ Energieträger. Die Menge der Dinge, die herstellbar und absetzbar sind, ist normalerweise davon abhängig, was sich arbeitende Menschen leisten können, wie viel sie verdienen. Doch wenn „leichtes Geld“ angeboten bis aufgenötigt wird, steigt die Menge an Gütern, die man sich (kurzsichtig) leisten kann. Jedes Mehrprodukt solcher Dinge steigert den CO2-Ausstoß. Und genau den soll der verlogene CO2-Klimaschutz wieder „reduzieren“.

Fiat-Money und die Kürzung der Bankrücklagen durch die Politik haben die Menge an Kredit und den forcierten Absatz von Dingen, die man kaum braucht und ohne Kredit nicht bezahlen kann, nahezu grenzenlos vermehrt. Für die USA wurde berechnet, dass die US-Wirtschaft bei einem Verhältnis von Bruttoinlandprodukt zu Kreditvolumen, wie es vor Einführung des „Fiat-Money“ System bestanden hatte, heute ein Volumen von 8 bln. Dollar aufweisen würde. Tatsächlich liegt es heute aber bei 18 bln. Entsprechend weniger Produkte wären mit Treibstoffen hergestellt, verschifft oder benutzt worden. Wären die Amerikaner deshalb entsprechend „ärmer“? Nach Meinung der sich Wissenschaftler nennenden Ökonomen sicherlich! Für sie bedeuten weniger Produkte weniger Wohlstand. Sie können die Qualität der Dinge, unserer Erfahrungen oder unseres Lebens nicht bewerten – sondern nur die Preise addieren.

Andere Länder setzen für die künftige Versorgung der Menschen auf Kernenergie. Seit der Fukushima-Katastrophe hat sich die Anzahl ausländischer Aufträge für den russischen Staatskonzern Rosatom verdreifacht, teilte sein Chef, Sergej Kirijenko, zum Auftakt der Moskauer „AtomExpo 2015“ vom 1. bis 3. Juni mit. Der Konzern hat eine Reihe von Partnerschaftsabkommen mit mehreren asiatischen und afrikanischen Staaten über den Bau von 29 Kernkraftwerksblöcken geschlossen und rechnet mittelfristig mit 35 weiteren Aufträgen. Weltweit befinden sich mehr als 60 Kernkraftwerke im Bau, weitere 165 in der Planungsphase. Etwa elf Prozent des weltweit verbrauchten elektrischen Stroms stammt aus der Kernkraft. In der EU erzeugen Kernkraftwerke noch rund ein Drittel der verbrauchten Elektrizität.

Kernenergie befindet sich wieder im Aufwind, sagte Agneta Rising, Vorsitzende der World Nuclear Association (WNA), in Moskau: „Dennoch ist in manchen Märkten die Zukunft der Kernkraft unklar. Eine schlecht beratene politische Opposition behindert die Wahl der Kernkraft in manchen Ländern.“ Dass Kernkraftwerke eine Zukunft haben, glauben aber auch noch Länder in Europa, die auf der Atomexpo vertreten waren. Ungarn unterzeichnete einen Vertrag mit Rosatom über den Bau von zwei neuen Blöcken mit je 1.200 Megawatt Leistung an seinem Kraftwerk in Paks. Die EU sieht das kritisch, nicht wegen der Kernenergienutzung, sondern wegen des Vertrags mit einem russischen Unternehmen und prüft, ob man aus den europäischen Ausschreibungs- und Wettbewerbsregeln eine Aufhebung der Verträge oder wenigstens eine Konventionalstrafe gegen das nicht linientreue Land ableiten kann. Auch Großbritannien plant weitere Kernkraftwerke, teilte Tim Yeo, der ehemalige Vorsitzender des Energieausschusses im britischen Parlament, in Moskau mit, weil die Briten die Kernenergie für sicher, sauber, zuverlässig und einen Einkommensbeschaffer halten. Je näher man in Großbritannien an einem KKW wohne, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, ein Unterstützer von Kernenergie zu sein, sagte Yeo. Der Beschluss der EU-Kommission vom Oktober 2014, staatliche Beihilfen für den Bau des britischen Kernreaktors Hinkley Point C zu gewähren, erfreute deutsche Hinterwäldler überhaupt nicht. Aber auch Finnland, Frankreich, Polen, Rumänien, die Slowakei und Tschechien planen inzwischen neue Kernkraftwerke.

Vier Jahre nach Fukushima will sogar die japanische Regierung nach einem Sicherheitscheck wieder Kernkraftwerksblöcke ans Netz bringen, kündigte die Aufsichtsbehörde NRA Ende Mai an. Vor allem unter dem Aspekt der Energiesicherheit sei man in Japan auf Kernenergie angewiesen, meinte Takuya Hattori, Präsident des Japan Atomic Industrial Forum in Moskau laut Nachrichten aus Osteuropa vom 16.6.2015. Auch Indien ist ein attraktiver Markt für Rosatom, stellte Leonid Gusev (Politischer Analytiker der Moskauer Staatsuniversität für International Relations, MGIMO) auf der Tagung fest. „Die Pläne der Zusammenarbeit zwischen Moskau und Delhi sehen die Errichtung von 25 KKW-Blöcken in verschiedenen Regionen Indiens vor … Rosatom hat bereits zwei Blöcke im KKW Kudankulam errichtet. In Indien sind das die modernsten Kernkraftwerksblöcke“, erklärte Gusev. Im Dezember 2014 haben Moskau und Delhi ein Dokument über strategische Zusammenarbeit bei der Errichtung von KKW nach russischem Design sowie bei der Gewinnung von Uran, der Herstellung von Kernbrennstoff und der Behandlung radioaktiver Abfällen in dritten Ländern unterzeichnet. (Novosti vom 7. 7.15)

Schon am 27.7.14 ging der natriumgekühlte Schnelle Brutreaktor BN-800 im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) in Betrieb und hat in diesem Jahr nach zahlreichen Tests seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW erreicht. Das Besondere: Er nutzt das, was bei Leichtwasserreaktoren und Druckwasserreaktoren zu „Atommüll“ wird, als wertvollen Brennstoff und macht so die Endlagerung des sogn. Atommülls überflüssig und hebt die Auswertung der vorhandenen Kernbrennstoffe Uran, Thorium, Plutonium um das rund 50- bis 60-Fache an. Damit sichert er die Versorgung mit konventionellen Kernbrennstoffen auf bisher unabsehbar lange Zeit. In Deutschlands Medien war die Inbetriebnahme des derzeit größten Schnellen Brutreaktors keine Meldung wert. „Neben Russland forschten auch andere Länder an der Brütertechnologie. Jedoch nur Russland, China und Indien betreiben aktuell ernsthaft die Kommerzialisierung dieser Reaktoren“ (http://freiraum-magazin.com/2015/07/17/bn-800-laeuft-endlager-werden-ueberfluessig/grdieses Ereignis). Russland, Indien und China forschen und entwickeln – Deutschland schaltet gehorsam ab. „Wie man sich bettet, so liegt man,“ ließ Bert Brecht singen und hat damit insoweit Recht: Umbetten statt jammern!

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