Wo bleibt die Moral?
2. April 2011 von admin
Die Menschheit steht heute vor einem ähnlichen Problem, wie die Anthropoiden zu Beginn der menschlichen Zivilisation. Damals ging es darum die animalische Angst vor der Beherrschung der molekularen Bindungskräfte außerhalb des eigenen Körpers (Feuer) zu überwinden. Feuer bot genug Anlass, davor Angst zu entwickeln. Ein Teil der Anthropoiden schaffte es und wurde Mensch, die es nicht schafften, wurden oder blieben Affen.
Die Nutzung molekularer Bindungskräfte (z.B. C + O2 = CO2 + Wärmebewegung) bildet noch immer die Hauptenergiequelle unserer Industriegesellschaft. Seit der Menschwerdung war das Fehlen oder die Unerschwinglichkeit von Energie (neben der Kontrolle des Bodens und seiner Schätze) zunehmend die reale Ursache für Not und Elend, denn die zur Behebung der Not erforderlichen Versorgungsgüter lassen sich ohne Energie nicht herstellen. Wird der Energiepreis angehoben oder sein Anstieg in Kauf genommen, dann werden Bevölkerungen „unter Lebensbedingungen gestellt, die geeignet sind, deren körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen“.So definiert unser Strafgesetzbuch (§ 220a, Ziffer 3) Völkermord. Natürlich sind Energie-Verknappung und Energiekostensteigerung die Folge vielfältiger Manipulationen. Die Anhebung der Energiekosten durch den Ausstieg aus der Kernenergie wäre damit ebenso wie die Umwandlung von Lebensmittel in Treibstoff eigentlich „Beihilfe zum Völkermord“.
Der Irakkrieg war (wie jetzt der Libyenkrieg) sicherlich nicht nur ein Raubkrieg um knapper werdende Öl-Reserven zu requirieren. Doch spielt die Kontrolle der Energiereserven eine wichtige Rolle im Bestreben, die Macht über die Welt auszuweiten und diese Kontrolle zu festigen. Energie ist für die Gesellschaft das, was die Nahrung für den einzelnen Menschen ist. Wer die entsprechende Versorgung kontrolliert, kann den einzelnen oder der Gesellschaft auch ein bestimmtes Verhalten abpressen. Was aber ist Machtausübung anderes als die Nötigung, sich so zu verhalten, wie der Macht Ausübende es verlangt? Der Ausstieg aus der Kernenergie dient unter anderem dieser Art der Machtverfestigung.
Die Rolle der Kernenergie ist in diesem Zusammenhang sogar besonders wichtig. Die hohe Energiedichte der nuklearen Bindungskräfte (bei der Spaltung eines Uran-Atoms oder der Fusion zweier Wasserstoffatome wird mehrere millionenfach mehr Energie freigesetzt als beim Verbrennen eines Wasserstoff oder Kohlenstoffatoms) und der relativ geringe Anteil der direkten Brennstoffkosten bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie ermöglicht es – anders als im Fall von Öl, Kohle und Gas – allen Nationen, sich relativ große Energievorräte auf engem Raum anzulegen und sich dadurch unabhängiger zu machen. Der Ausstieg aus der Kernenergie verknappt nicht nur die verfügbaren Energiereserven mit entsprechendem Preisanstieg, sondern macht als Folge der Knappheit auch Verteilungskämpfe um die Ressourcen wahrscheinlicher. Das gilt vor allem auch für Wasser. Ein Blick auf die Erdkarte zeigt, dass es auf der Erde keineswegs an Wasser fehlt, wohl aber an Energie, um das reichlich vorhandene Wasser in einen für den Menschen und seine Landwirtschaft verwendbaren Zustand zu bringen.
Ähnliches gilt für Rohstoffe aller Art: In einem Kubikkilometer normalen Erdreichs sind alle Rohstoffe und Materialien enthalten, welche die Menschheit benötigt. Die noch vorherrschende Energieknappheit ist der einzige Grund, weshalb immer noch nach Lagerstätten Ausschau gehalten wird, in denen einzelne Stoffe in besonders hoher Konzentration vorhanden sind. Ein systematisches Rohstoffmanagement, dem eine sehr hohe Energiedichte zur Verfügung stünde, könnte mit höherer Energieeffizienz die Rohstoffbeschaffung aus normalem Oberflächengestein bewältigen. Die dafür benötigte Energiequelle stünde spätestens mit der Beherrschung der Kernfusion zur Verfügung. Damit nämlich ließe sich dieses Gestein in den Plasmazustand bringen und unter direkter Gewinnung elektrischen Stroms in die einzelnen Elemente aufteilen.
Aus dem gleichen Grund ist Kernenergie der Schlüssel zu wirksamen Recycling aller Abfallstoffe und daher zum Umweltschutz. Umweltprobleme, soweit sie sich nicht auf die unmittelbare Bodennutzung beziehen, gehen auf das Problem zurück, dass im Zuge der Güterproduktion und ihre Verwendung chemische Verbindungen entstehen, die sich nicht weiter verwenden lassen (Abfälle) und sich an einzelnen Orten anreichern, bis sie einen schädlichen Dosis-Wert überschreiten. Wenn man bedenkt, dass alle Stoffe dieser Erde aus molekularen Verbindungen der nur rund 90 verschiedenen Elemente bestehen, dann wird deutlich, dass sich alle lästigen oder gefährlichen chemischen Verbindungen in ihre Bestandteile – nämlich diese Elemente – zerlegen lassen. Sie können im Gegenzug dann wieder zu den gewünschten Verbindungen zusammengebracht werden, die als Werkstoffe gebrauch werden. Hinzu kommt die Einsicht, dass stofflich gesehen die Erde ein weitgehend geschlossenes System ist. Das heißt, Stoffe können im nennenswerten Umfang weder von außen hinzukommen noch nach außen abgegeben werden. Der Schlüssel, um Fehlentwicklungen zu begegnen, liegt in der Verfügbarkeit von Energie. Mit ihrer Hilfe lassen sich gefährliche oder nicht mehr benötigte chemische Verbindungen wieder in ihre Bestandteile zerlegen, um daraus nützliche Stoffe zu bilden.
Nur chemische Bindungen mit molekularen Bindungskräften zerlegen zu wollen käme dem Versuch gleich, den Teufel durch Beelzebub austreiben zu wollen. Die Spaltung der Moleküle in ihre Elemente, ist erst sinnvoll, wenn eine andere, wesentlich dichtere Energiequelle als die der chemischen Bindungskräfte kostengünstig zur Verfügung steht. Nur wenn dies nicht der Fall ist, bleiben Abfälle liegen. Erst die millionenfach dichteren Kernbindungskräfte machen es sinnvoll, die molekularen Verbindungen aufzubrechen und die frei gewordenen Elemente zu neuen Werkstoffen zu verbinden.
Die dazu benötigte hohe Energiedichte lässt erkennen, warum der oft vorgetragene Hinweis auf die reichlich vorhandenen erneuerbaren Energien keinen Ausweg aus der Energieknappheit bietet. Sie haben den Nachteil, zu wenig dicht zur Verfügung stehen. Der eigentliche Aufwand ihrer Nutzung besteht darin, diese Energie einzusammeln und zu verdichten. Das gleiche, was für Walderdbeeren gilt, trifft auch auf die Sonnenenergie zu. Obwohl diese im Wald kostenlos zur Verfügung stehen, erzielen sie auf dem Wochenmarkt hohe Preise und niemand käme freiwillig auf die Idee, die Nahrungsversorgung der Menschen wieder auf die „von Natur“ kostenlos angebotenen Waldbeeren zu gründen.
Warum versucht man Ähnliches im Bereich der erneuerbaren Energie? Die Errichtung der Anlagen, sie zu sammeln und zu verdichten verschlingt in den meisten Fällen mehr Energie, als mit ihnen schließlich gewonnen wird. In Geld ausgedrückt wird es verständlicher: Wer eine Energieanlage für hundert Euro kauft, um dann in Cent-Beträgen Energie zu erzeugen, und schließlich, wenn die Anlage verbraucht ist und verschrottet werden muss, gerade 80 Euro zurückgewonnen hat, hat ein schlechtes Geschäft gemacht. Höhere Energiepreise mildern dieses Missverhältnis nicht, sondern verschärfen es für die Allgemeinheit sogar. Wenn die entsprechenden Anlagen dann nur noch mit Hilfe erneuerbarer Energien her zustellen wären, wird der trügerische Charakter der Hoffnung auf diese Energiequelle vollends offensichtlich: die Erweiterung des Produktionsapparates ließe sich nur durch drastische Senkung der Versorgung erzielen. Hinter der Propaganda erneuerbarer Energien versteckt sich das politische Ziel, eine stationäre (statische) Gesellschaft mit einer streng begrenzten Anzahl von Menschen durchzusetzen.
Not – vor allem die unnötig verlängerte und sinnlos beibehaltene – lenkt uns von uns selbst ab, vor allem von der Herausforderung, „wesentlich“ zu werden. Seit der Menschwerdung gehört es zum Wesen des Menschseins, sich zu entwickeln, über sich (seine Grenzen) hinweg zu steigen. Es ist dem Menschen „eigentümlich“, durch seinen ureigenen Beitrag, den jeder einzelne einzigartig zur Besserung der Lebensumstände unserer Mitmenschen oder der Biosphäre insgesamt besteuern kann und will, erst „er selbst“ zu werden. Ein solch eigener, schöpferischer Beitrag für andere – und sei es der geglückte Versuch, in traurigen Augen eines anderen wieder den Schimmer von Freude zu wecken oder einen Engpass, der andere in Notlagen bringt, zu überwinden – ist das einzige wirkliche „Eigentum“, das wir uns im Unterschied zu unwesentlichem Besitz erwerben können (der Glück und Freude statt „Spaß“ bringt). Kreativität, Weiterentwicklung ist aber, religiös ausgedrückt, immer verbunden mit dem Tod des „alten“ und der Geburt eines „neuen“ Menschen, denn wo werden größere Ängste frei als in diesem „wesentlichen“ Zusammenhang des Menschseins?
Es wird behauptet, Technik habe mit Moral nichts zu tun, es käme nur darauf an, was der Mensch mit seinen technischen Möglichkeiten anfängt. Das mag in manchen Fällen stimmen, trifft aber nicht auf die Ablehnung oder gar Verhinderung technischer Möglichkeiten zu, welche die Menschen von materiellem Mangel und Not befreien könnten – durch deren Verhinderung anderen eine menschenwürdigere Existenz oder der sog. „Überbevölkerung“ sogar die nackte Existenz verweigert wird. Eine solche Ablehnung ist eine grundlegende Frage der Moral. Ist es doch kaum verwerflicher, einen Menschen zu erschlagen, als ihn durch aufgezwungene Lebensumstände – wie es heute weltweit aus politischen und wirtschaftlichen und angeblichen umweltbedingten Gründen geschieht – verhungern zu lassen oder dies doch billigend in Kauf zu nehmen. Es wird ohne die Nutzung der Kerntechnik in Zukunft weder eine Industriegesellschaft noch eine menschenwürdige Zivilisation geben.
Moral wurde früher zu Recht immer auch mit Mut in Verbindung gebracht. Angst ist die „Moral“ hilfloser Sklaven. Der Mensch bleibt in gewisser Weise noch menschlich, wenn ihm materiellen Einschränkungen verwehren, sich zu entwickeln. Wenn er sich aus Ängstlichkeit, Faulheit oder Schlechtigkeit selbst der Entwicklungsmöglichkeit beraubt, wird er unmenschlich und sinkt moralisch noch unter die Stufe des „bewusstlos unschuldigen“ Tieres hinab.
Die Frage der Kernenergie – nicht nur der Kernspaltung, sondern mehr noch der Kernfusion, der Materie-Antimaterie-Reaktion und anderer Nutzenergie freisetzender Kernreaktionen – ist aus diesem Grunde eine Schicksalsfrage der Menschheit. Und das macht sie neben all den wissenschaftlichen und technischen Fragen, die im Zusammenhang mit der sicheren und verantwortungsvollen Handhabung der Kernenergie zu lösen sind, zu einer Frage der Moral. Die Kernenergie zu meistern, ist also nicht nur eine technische, auch nicht nur eine politische, sondern vor allem eine menschliche Aufgabe.
Wir stehen an der Schwelle zu Produktionsverhältnissen, die es wegen unserer technischen Produktivkräfte unmöglich machen könnten, Menschen weiterhin durch Androhung von Not und Mangel zu einem fremdbestimmten Handeln zu zwingen, das heißt an der Schwelle einer Gesellschaft, die nicht mehr durch Macht und wirtschaftliche Gewalt, sondern durch kluge, kreative, weiterführende Einfälle und Strategievorschläge überzeugt und zu führen wäre: eine Horrorvorstellung sowohl für die heute mehr und mehr verkommene (Geld-)Elite wie für deren verängstigte und verblödete Gefolgschaft. Zugleich stehen wir an der Schwelle, an der wir Menschen entscheiden müssen, ob wir die Evolution der Biosphäre führend und gestaltend weiter entwickeln und dafür die Verantwortung übernehmen, oder uns aus Angst vor der Verantwortung zu Objekten der biologischen Evolution – zu Tieren also – zurück entwickeln (worauf unsere sogenannte „avantgardistische Kultur“ hinzudeuten scheint) und damit die Verantwortung an eine metaphysische „Mutter Natur“ (beziehungsweise deren Macht-Priester) abgeben wollen. Diese unsere Schwellensituation gleicht daher derjenigen der Anthropoiden an der Schwelle zum bisher erreichten Grad der Menschwerdung.
28 Reaktionen zu “Wo bleibt die Moral?”
Gerne lese und denke ich kritisch, auch wenn man sich da manchmal sehr ‚im Konzept‘ bewegt. Denken ohne Grenzen schafft neue Kategorien.
Allerdings sollt man auch in der Lage sein, Schwachsinn als solchen zu deklarieren und Unsinn zu verwerfen.
Deshalb habe ich bisher gerne die Spatz-Seite gelesen.
Allerdings scheint sich die Vernunft auf dieser Seite noch im Winterschlaf zu befinden.
Wer den Ausstieg aus der kommerziellen Nutzung der Kernenergie in unserer Zeit als Völkermord bezeichnet, muß auch das Denken als vorsätzlichen Genozid brandmarken.
Sollte das Denkvermögen des Autors etwa schon totgestrahlt worden sein?
Oder noch schlimmer: hat diesen Artikel ein Kernenergie-Konzern in Auftrag gegeben, oder ein verirrter ‚Liberaler‘?
Wie dem auch sei: ich hoffe, daß dieser Unfug in den nächsten Seiten als solcher deklariert wird. Ansonsten kann man sich den ‚Spatz‘ sparen und sich mit mainstream-news begnügen.
R.Epple
Vorurteile sind bei Fernsehguckern eben fest zementiert. Hoch die Medienmeinung
dass niemand dran kann.
Das seh ich auch so.
Nur wenn die permanente Weiterentwicklung der Kernenergie Vorrang vor kommerziellen Interessen bekommt, wird Sie der gesamten Menschheit zu gute kommen können!
Die ganze Atomkraft gehört unter wissenschaftlicher Kontrolle, weltweit und nicht Konzernen die grad mal 5 oder mehr AKW´s in Reihe auf den Feuerring der Erde erbauen.
Das ist ja schon Vorsatz!
zu1:
Wenn man glaubt, denken wäre vorsätzlicher Genozid, kann ich verstehen das man damit aufgehört hat.
Wir sollten schon mal die Dampfloks aus den Museen holen, in den Supermärkten gibt es kein Tiefgekühltes und die kurbelbetriebene
Registrierkasse rattert vor einer Schlange von 50 Menschen.
Zu Hause sitzen alle um einen Feuerkorb , dazu noch zehn Mann aus einem Dorf das von Kohlebaggern weggebaggert wurde…..
schöne neue Zukunft.
Was ist aus Deutschland nur geworden ?
Die Atombombentoten, die Toten durch Uranmunition, die Toten in
Kriegen um das Erdöl möchte ich gern mal gegen die Toten aus
KKW- Unfällen gegenrechnen ! Da wird man sehen was Fortschritt
ist. Ohne Kernkraft wäre in Deutschland eine Autoindustrie oder
eine Eisenbahnelektrifizierung nie möglich gewesen.
Gefahr — am Anfang des Automobilzeitalters wurde eine Geschwindigkeit über 25 km/h als tödlich angesehen .
Bei uns wird gerade ein Großbetrieb erweitert, dazu muss ein
kleines Kraftwerk gebaut werden weil der Strom nicht mehr ausreicht — trotz hunderter Windräder ringsherum — noch Fragen ?
Nachdem ich nun den zehnten Artikel des Spatzen gelesen habe, kann ich kostatieren: Der Spatz ist klein und frech, er traut sich, was andere unter dem Eindruck des Miniteriums für Wahrheit nur noch denken und nicht mehr aussprechen.
Interessant ist für mich folgende Beobachtung z.B. zur Kernkraftnutzung (austauschbar mit Biotechnologie/Genetik/Gentechnologie/kosmische Grundlagenforschung – siehe Teilchenbeschleuniger Schweiz):
Fragt man jemand in größerer Runde zur Kernkraft so wird sofort festgestellt, dass der/die Betreffende schon immer dagegen war. Im Privaten gesprochen offenbaren 2/3 der Angsprochenen und Bekannten, dass sie zwar schon der Meinung seien, dass es ohne Kernkraft nicht geht, man aber dies in der derzeitigen Situation nicht mehr offen aussprechen kann.
Die Leute haben teilweise Angst, von grünen „Aktivisten“/Gläubigen persönlich und (wie schon auf Anti-Kernkraftdemos in Auseinandersetzung mit höflich nachfragenden Kernkraft-Befürwortern geschehen) auch körperlich angegriffen oder einfach nur gesellschaftlich geschnitten zu werden.
Es wird der Opportunismus gewählt, um in diesen Zeiten ein wenigstens halbwegs ungestörtes Leben zu führen.
Auch wenn er oft strapaziert wird, aber dies hat viel mit Orwells Horrorvision der schönen neuen Welt zu tun.
Aber, wenn die Klügeren immer nachgeben, wird die Welt bald nur noch von den Dummen regiert.
Kleiner Nachsatz:
Wie zu bemerken ist: Auch ich schreibe unter Pseudonym, da ich selber bereits für meine Aussagen persönlich angegriffen und als Lobbyist von X, Y oder Z bezeichnet wurde, mit dem Ziel mich und meine Aussagen in den Augen anderer herabzuqualifizieren.
Da ich mir dieses aus beruflichen Gründen nicht leisten kann (exponierte Stellung), geht es nur in diesem Rahmen.
Zum Kommentar von Herrn Rudolf Epple:
Die Verlässlichkeit von Informationen in Frage zu stellen, halte ich für berechtigt. Allerdings sollten Sie dieses „Grund-„misstrauen auch gegenüber den Mainstream-Medien hegen.
In einem Forum hat sich ein Schreiber zu der Allianz von Atomkraftgegnern und den AKW-Betreibern geäußert. Er hat dabei eine interessante Frage gestellt: Warum haften die Energiekonzerne eigentlich nicht vollumfänglich für Betriebsunfälle ihrer AKW?
Würde man eine solche Haftung gesetzlich festschreiben, was wäre wohl die Folge? Würden die AKWs reihenweise abgestellt werden? Würde man die Sicherheit verbessern, um die Abschaltung zu vermeiden?
Die sog. Energiewende spielt den Energiekonzernen eigentlich in die Hände. Ihr Produkt wird verknappt, der Preis wird bei zumindest gleicher Nachfrage erhöht. Der EU-Wutbürger macht sich dabei zur Marionette der Konzerne.
hmm, in einem der letzen beiträge wurde der nutzen der radioaktiven lebensmittelbestrahlung hochgehalten – halte ich immernoch für bedenklich – eine entlastende studie lese ich gern!
mit dem schwenk zum völkermord kommt aber richtig „pfeffer in den laden“
dieses video schlage ich gern als eine art direkte gegenpostition als diskussionsgrundlage vor:
http://www.youtube.com/watch?v=FQEebeuMpAI
…auch wenn ich die ansicht hier teile, dass es verträgliche dosen gibt
…die frage der uranmunition ist direkt an die kernkraft gebunden: wen sich rausstellt, dass wir keine führung auf die reihe bekommen, die der versuchung widerstehen kann, den atommüll munter auf der ganzen welt via uranmunition zu verballern, dann stellt sich schon deshalb die frage, ob wir nicht erstmal von der technologie zurücktreten sollten, auch wenns produktivität kostet
…denn machen wir uns nix vor, der autor hat selbst schon bemerkenswert deutlich das geldsystem und damit den eigentlichen „produktivitätsabsauger“ hingewiesen
Ich habe mir erlaubt, hier
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=211689
darauf einzugehen.
Wenn die Marktwirtschaft Ihr Konzept gut findet, wird es sich zweifellos durchsetzen.
Uranmunition hat nichts mit Kernenergie zu tun, sondern mit der Eignung dieses Schwermetals.
Panzerbrechende Uranmunition war am Ende des 2. Weltkriegs in Deutschland geplant worden,
kam damals aber nicht mehr zur Ausführung.
Tolle Vision, die du da hast. Jedoch – mit deinem versammelten Technikpark produzierst du vor allem eins: Wärme! So wie die Dinge stehen, hat wir inzwischen genug davon auf der Erde. Bevor du uns also noch mehr einheizt, würde ich dich bitten, die Sonne auszuknipsen. Andernfalls würde es hier ziemlich schnell ziemlich ungemütlich.
Zur Info: Das Verhältnis „menschengemachte“ Wärme zu von der Sonne empfangene Wärme liegt derzeit bei ca. 1:10000. Da ist also noch etwas Spielraum drin, allerdings keineswegs das, was du dir so ausmalst. Mit dem Schlaraffenland wird es also erstmal nix.
Der Schlüssel liegt eher im Wirkungsgrad, also in der zusätzlichen(!) Erwärmung pro kWh, und da sind die „erneuerbaren“ unschlagbar, da sie eben keine zusätzliche Wärme produzieren, sondern eh vorhandene „aktuelle“ Sonneneinstrahlung umwandeln.
Zum zweiten hebst du ab auf den Kampf um Ressourcen. Zumindest im privaten Bereich könnte man sich mit Erneuerbaren heute schon über weite Strecken autark machen. Soweit würde der Mangel also nicht verschärft, sondern gemildert.
Wofür es definitiv nicht reicht, ist der Aufwand für Verkehr und den ganzen Müll, den wir so produzieren und den keiner braucht. Und der wird nur produziert, weil einige meinen, noch mehr Wasser auf ihre Mühlen leiten zu müssen. Der große Rest darf sich mit dem bißchen begnügen, das hinten noch aus der Leitung tröpfelt. Und damit das gerade mal so reicht, muß dementsprechend vorne mehr reingeschüttet werden. DESHALB, und nur deshalb ist bei uns nachhaltiges Wirtschaften KEINE OPTION.
Der allermeiste Mangel ist „menschen“-gemacht und -gewollt. Hätten wir ein gerechteres Verteilungssystem, so bestünde keine Notwendigkeit mehr für eine Wegwerf-Gesellschaft. Dies erst würde ein nachhaltiges Wirtschaften erlauben und drastische Energieeinsparungen möglich machen.
Bevor wir also unsere Erde unumkehrbar in einen strahlenden Müllhaufen verwandeln (da werden Kindern unsere Kinder uns dann raustragen und sich anschließend in die Sonne zu setzen, um sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen), sollten wir uns über die Gründe unseres Problems den Kopf zerbrechen.
Da gibt es einen Haufen Ansätze, die zielführender und weniger endzeitlich sind.
Nur immer schön klein klein bleiben wollen.
Das mit der Wärme ist auch so ein Ei der Klimahysteriker.
Im Grunde sorgt dafür die Konvektion.
Das ganze Szenario ist ja einfach nur lächerlich. Wir machen also aus normalem Abfall Plasma und dann unter Energiegewinnung die passenden Elemente.
Im Jahre 4500?
Derzeit haben die es ja nicht mal geschafft, den Hochtemp.-Reaktor auf Trab zu bringen (graphitmoderiert, Tschernobyl läßt grüßen), und die Fusionstechnologie wird von Pflugbeil als „Phantom“ bezeichnet.
In Japan rennen die Todeskanditaten ohne Stiefel und Meßgeräte herum, Bor ist nicht verfügbar, sie haben noch nichtmal Tanks für das Abwasser und kippen jetzt (erst hieß es 18.000 Tonnen, mittlerweile auf 11.500 „verschlankt“) in den Pazifik.
Sie beherrschnen nicht mal den Normalbetrieb der Basistechnologie eines Siedewasser-Reaktors, und sind nicht einmal in der Lage, ein Loch in der Wand abzudichten. Jeder Klempner hätte sowas in 5 Minuten erledigt, nur wird man bei der Höllenstrahlung keinen finden, der da hineingeht.
Eine Technologie, die aufgrund von Schlamperei und Korruption schon beim kleinsten Vorfall versagt und nur durch Einsatz von Menschenopfern einigermaßen bekämpft werden kann.
Wobei die dort eingesetzten Menschen irgendwo von der Straße geholt werden müssen, man wird keinen Spezialisten finden, der freiwillig da hineingeht.
Nicht der Verzicht auf die Atomspaltung (Es ist eine Atomspaltung, keine Kernspaltung), wie eine Atombombe eben eine Atombombe ist und keine Kernbombe. Kern, das ist sowas wie der Nußkern in der Praline, ist schon alles ganz gut medial aufbereitet.
Also nicht der Verzicht auf die Atomspaltung, sondern die Fortsetzung derselben ist gleichbedeutend mit Genozid.
Es werden dort fortlaufend in ansteigender Menge hunderte Radionukeotide freigesetzt, von denen viele mit der so hervorgehobenen „Giftigkeit“ des Plutoniums locker konkurrieren können. Und die große Masse dieser freigestetzen, zuvor in der Natur nicht vorhandenen Isotope reichert sich über die Jahrtausende an.
Und jedes einzelne findet irgendwann seinen Platz in irgendeinem Menschen, und wenn dieser Mensch verstorben ist, im nächsten Menschen, und bringt Krankheit und Tod. Denn diese Isotope sind, im Vergleich zur menschlichen Lebensdauer, unsterblich.
Wir stoßen das Tor auf zur UNTERWELT.
Warum?
Millionen Jahre vor der Entstehung des Lebens mußten vergehen, bis diese Isotope zerfallen waren und in „relativ“ stabilen Formen wie Uran tief in der Erde eingelagert waren.
Erst danach war die Enstehung von Leben überhaupt erst möglich.
Mit der Rückkehr dieser unsterblichen und absolut lebensfeindlichen Isotope drehen wir die Evolution rückwärts. Wir kehren zurück in die Isotopenhölle vor Beginn des Lebens.
KAMPF UM RESSOURCEN:
Ja, dieser wird stattfinden.
Man wird nämlich um Gebiete kämpfen, wo die Strahlenhölle noch erträglich ist.
Reiche und Wohlhabende werden ihre Städte unter staub- und wasserdichten Glaskuppeln errichten, welche klimatisiert, achtfach gefiltert und von Solarzellen befeuert werden.
Die Armut muß dann neben den „Endlagern“ vegetieren.
So wird das Szenario ausgehen, schon nach einigen 100 Jahren oder auch viel früher schon, wenn man jetzt mit diesem Wahnsinn nicht aufhört.
„Vor der Technik dürfen wir nicht zurückweichen. Wir sind gezwungen, den Tiger zu reiten — nach Evolas bekanntem Ausspruch. „Wir müssen einfach ran gehen“, wie Julien Freund es formuliert. Die Inkubatoren, die Atomwaffe, die Eroberung des Weltraums, das Widernatürliche der Datenverarbeitung fordern uns heraus und bringen uns aus der Ruhe, in die eine zu literarische Kultur unsere Eliten versetzt hatte…
Wir müssen ins Spiel kommen, um unser Spiel überhaupt aufzuzwingen, d. h. diese Kraft und dieses Risiko, die der Technik innewohnen, annehmen und wollen, damit wir Herr über sie bleiben.“
Aus: Guillaume Faye, Die neuen ideologischen Herausforderungen -> http://tinyurl.com/3o7y8wn
Den Etablierten brav folgen zu dieser oder jener Aktion, die scheinbar
gegen das Establishment ist, aber genau in seinem Sinn
und klein Hundchen bleiben und apportieren und träumen.
Menschen bewältigen Herausforderungen mal früher mal später.
Aber für Anhängern von Gebietern, die etwas geboten haben wollen gibt
es immer tausend Gründe, warum man sich nicht anstrengen muss.
Prognose: Die souveränen Staaten, vorne weg Israel und die USA, werden weiter Kernforschung treiben. Die Experten ihrer Dienste werden der Bevölkerung der Vasallenstaaten, vorne weg Deutschland, erklären, wie gefährlich das ist und daß man besser die Finger davon läßt.
Interessant ist, dass alle, die Rechten und die Linken unisono auf diesem Dampfer mitfahren.
Man braucht das Ganze nur ein wenige als Anti-establishment zurecht zu frisieren, und alle „Kritischen“
fallen darauf herein. Was für ein Polit-Trauerspiel.
Es kommt jetzt noch ein ganz klitzekleines Problem hinzu, daß nämlich auch relativ einfache Technik, welche softwaregesteuert ist,
IM PRINZIP
nicht fehlerfrei zu beherrschen ist (dabei wollen wir mal vernachlässigen, daß man JEDE SOFTWARE mit einem geeigneten Virus auch angreifen kann, falls diese Software ein Kernkraftwerk steuert, wäre das Ergebnis dann weniger schön).
JE KOMPLEXER DAS SYSTEM, umso unbeherrschbarer wird es.
Das würde dafür sprechen, die KOMPLEXIZITÄT grundsätzlich, WO IMMER DAS GEHT, zu vermeiden, und zwar nicht am Ende, sondern am Anfang der Überlegung: statt zentral dezentral, statt komplex einfach.
Der beste Sicherheitsmechanismus im Atomkraftwerk ist einer, der ohne Elektronik, Elektrik, Software auskommt, rein mechanisch. Sowas ist strahlenresistent. Wie sich ein komplexer Schaltkreis nach Bestrahlung verhält, nicht vorhersehbar.
Alle diese Überlegungen sind nicht alternative, sondern additive Risiken bei der Beherrschung einer komplexen Technologie.
Wir lassen sie aber mal außen vor, denn es geht auch so nicht.
WEIL:
Zitat Wikipedia:
Die Entdeckung der Nichtentscheidbarkeit des Halteproblems (und des Gödelschen Unvollständigkeitssatzes) hatte eine erschütternde Wirkung auf das damals herrschende mathematische Weltbild. Damals versuchte man gerade, die Mathematik durch eine strikte Formalisierung zu vereinheitlichen und den Regeln der Logik zu unterwerfen (siehe Hilberts Programm). Man ging davon aus, dass sich jedes mathematische Problem durch eine geeignete Formalisierung lösen lässt;
dass es also immer möglich sei, eine Aussage so zu formulieren, dass man durch die Regeln der Logik und Mathematik erkennen kann, ob sie wahr oder falsch ist – gesucht war also ein vollständiges und widerspruchfreies System. Nach den Erkenntnissen von Turing und Gödel ist so etwas jedoch grundsätzlich nicht möglich: in jedem System, das turingmächtig ist (bzw. die Mächtigkeit der Arithmetik besitzt) lassen sich Aussagen formulieren, die weder bewiesen noch widerlegt werden können: solche Systeme sind grundsätzlich unvollständig. Oder anders ausgedrückt: es gibt Funktionen, die zwar wohldefiniert sind, deren Werte sich dennoch im Allgemeinen nicht berechnen lassen.
Setzt man nun die Churchsche These als wahr voraus, so können Maschinen und letztlich Menschen das Halteproblem (und viele andere Probleme) grundsätzlich nicht lösen. Das führt zu der philosophisch weitreichenden Aussage, dass nicht jedes Problem lösbar ist, selbst dann nicht, wenn man eigentlich alle relevanten Informationen kennt und sich streng an einen mächtigen Formalismus hält.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Für die Softwareentwicklung bedeutet die Nichtentscheidbarkeit des Halteproblems, dass im Allgemeinen eine automatisierte Überprüfung einer Programmlogik nicht möglich ist (siehe auch Verifikation). Insbesondere bedeutet das, dass es nicht möglich ist, automatisiert festzustellen, welche Programme jemals zu einem Ende finden werden.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Und einer solchen Software drücken wir einen Reaktor in die Hand.
Nicht nur praktisch, auch theoretische geht das gar nicht.
Daher die vorhergesagte Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze, aus allen berechneten Faktoren von der Branche selbst kalkuliert:
100.000 Jahre.
Dagegen steht die Realität mit bis heute 10 Jahren.
Fehler bei der derzeitigen Risikoabschätzung beträgt 10.000:1.
Soviel dazu, daß demnächst die Elemente aus einem bis dato nicht vorhandenen Fusionstechnologie sozusagen hinten raus vom Fließband purzeln.
Irgendwie hab ich langsam den Verdacht, es muß sich hier um Satire handeln.
Deshalb den inhärent sicheren THTR, der selbst bei Ausschaltung aller Sicherungs- und Kühlsysteme
weder durchgeht noch Probleme macht, wie mehrmals empirisch bewiesen. Aber den wollten die
Herren Energie- und Wohlstandverknapper von der grün-roten bis schwarz-gelben Fraktion bezw.
ihre und der Anti-Establishment boys Auftraggeber eben nicht. Das Gödelsche Theorem ist hier
kaum von Bedeutung, auch deshalb nicht, weil es sich beim Kernkraftwerk zwar um ein technisch heikles
aber kein komplexes System im eigentlichen Sinne handelt. Auf solche stoßen wir bei Gen-Manipulationen
und biologischen Abläufen, deshalb sollte man sich auf diesem Gebiet vor linear denkenden Klempnern in Acht nehmen.
Was nicht gegen Gentechnik an sich spricht, sondern gegen die heute praktizierte Gen-Mechanik, die nicht stimmt.
Da ich selbst zwar naturwissenschaftlich einigermaßen vorgebildet, aber in der Reaktortechnik ein absoluter Laie bin, klaue ich jetzt mal ein Zitat aus dem GELBEN FORUM, welches sich ja hier schon in Gestalt von CRISIS MAVEN geäußert hat.
Es geht um den Hochtemperaturreaktor, dessen Betreibergesellschaft Nukem/Alkem ein unrühmliches Ende fand in einem Umfeld von Subventionen und … wie soll man es sagen? Korruption? Wie dem auch sei,
hier das Zitat zur INHÄRENTEN SICHERHEIT des HTR:
Zitat von CrisisMaven:
Zur Frage selbst:
> … und ich habe mal ein wenig bei Wiki drüber gelesen:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300
>
> So wie ich das verstehe, ist das Prinzip offensichtlich sicherer und eigentlich besser, als das Siedewasser-Reaktorprinzip, das Kühlmittel Helium kann nicht radioaktiv verseucht werden usw.
„Allerdings ergaben sich sehr ungleichmäßige mechanische Belastungen der Kugeln durch das Hineindrücken von Absorberstäben beim Herunterfahren des Reaktors, die zu Kugelbrüchen führten.“
Alle diese Fragen fussen ja darauf, ob „man nicht doch irgendwie“ eine Form der Atomkraft finden koenne, die weniger gefaehrlich sei. Dazu muss ich stur immer wieder betonen: wenn die Sicherheit bei unbegrenzter Haftung so gross waere, dass man eine Versicherung oder eine bilanzielle Rueckstellung dafuer finanziell verkraften koennte, dann haette die Marktwirtschaft solche Wunderwerke schon laengst hervorgebracht, wie anderswo auch. Hat sie aber noch nie – alle diese Ansaetze (vgl. auch Transrapid) sind staatlich finanzierte Forschungsprojekte, deretwegen der Staat jetzt noch „pleiter“ ist als ohnedies.
Das Problem mit dem Thorium-Reaktortyp (dessen Thorium nicht vom Atomgesetz als Kernbrennstoff gesehen wird) ist mehrerlei:
A) Er ist wie Tschernobyl graphitmoderiert; bei Leichtwassereaktoren hoert ja die Kernspaltung abrupt mit dem Kuehlmittelverlust auf, da das Wasser gleichzeitig der Moderator ist. Faellt die Kuehlung aus, und scheitert auch noch die Abschaltung (das gewaltsame Hereinschieben der Bremsstaebe), so laeuft der Reaktor weiter. Tritt Luft hinzu, dann beginnt derselbe Graphitbrand wie in Tschernobyl mit vermutlich aehnlichen Folgen. (Die ewig wiedergekaeuten Argumente der Atomindustrie, ein VW sei ja kein Mercedes oder ein Traktor kein Laster, also ein Reaktor „dort“ nicht dasselbe wie „hier“ sollten hier im DGF ja ueberwunden sein; es kommt immer anders als vorherberechnet, da die betrachteten und die moeglichen Unfallszenarien sich verhalten wie „n zu unendlich“.)
B) Es faellt jede Menge Atommuell an, genau, wie bei jedem anderen Atomkraftwerkstyp. Spaltprodukte sind nunmal die Crux der gesamten Atomindustrie. Als ich 1976 einem Vortrag eines stolzgeschwellten Professors der Kernforschungsanlage Juelich beiwohnte, der begeistert von der vielen inhaerenten Sicherheit der Kugeln schwaermte und wie sie alle Spaltprodukte im „Kristallgitter“ fixierten, fragte ich ihn: „Aber bei der Wiederaufarbeitung, wenn Sie die Kugeln aufschneiden, kommt das doch alles eh wieder ‚raus“ antwortete er unwirsch „Natuerlich muss es da ‚rauskommen“. Der Atomtechniker befasst sich nicht mit der Problematik des Uranabbaus, der Kernchemiker nicht mit der Problematik der Notkuehlung, der Kernkraftingenieur nicht mit der Problematik der Wiederaufarbeitung, der Wiederaufarbeiter „vergisst“ das Problem der Endlagerung. So wird da geschafft. Jetzt kann man die Kugeln auch so „endlagern“, aber das ist nicht so vorgesehen, sondern nur eine Notloesung, weil Deutschland nie eine THTR-Wiederaufarbeitung aufgebaut, den Brennstoff“kreislauf“ also nie „geschlossen“ (noch so ein Maerchen) hat – wie auch, wenn schon die Betreiberfirma insolvent war.
Und so kommt es, dass immer wieder Unerwartetes auftritt (war da nicht was in Fukushima?):
„Der THTR-300 galt aufgrund des Funktionsprinzips, bei dem keine Kernschmelze auftreten kann, als wesentlich unfallsicherer als andere Reaktortypen, doch es gab Probleme bei der Betriebssicherheit. Unter anderem trat durch die Absorberstäbe, die von oben in den Kugelhaufen hineingedrückt wurden, wesentlich häufiger als vorausberechnet Bruchschaden an den Brennelementen auf. Insgesamt wurden 18.000 beschädigte Brennelemente gefunden, das waren 1.000 mal mehr als erwartet.“
Man muss sich mal vorstellen: ein Gynaekologe diagnostiziert Zwillinge, aber bei der Entbindung sind es dann … tausendmal mehr als erwartet! Von dieser Qualitaet sind unsere allwissenden Atomtechniker!!!
Und weil man alles doch immer so exakt vorausberechnen kann, wunderte man sich ueber:
„Die Kugeln flossen nicht so wie erwartet, sondern im Zentrum schneller als am Rand. Das führte dazu, dass der Reaktor im Zentrum zu heiß wurde. Überheiße Gassträhnen haben vermutlich 36 Haltebolzen der Heißgasleitung beschädigt, so dass sie brachen (1988).“
„Die Auswertung des Aerosolfilters ergab, dass in der Woche vom 28. April bis 4. Mai 1986 zirka zwei Drittel der Aerosol-Aktivität emittiert wurde, die gemäß den Festlegungen des Genehmigungsbescheids innerhalb von 180 aufeinanderfolgenden Kalendertagen abgegeben werden durfte.“
„Nach einer weiteren Stillstandsphase wegen schadhafter Haltebolzen in der Heißgasleitung geriet die HKG im August 1989 an den Rand der Insolvenz und musste durch Zahlungen der Bundesregierung von 92 Mio. DM gestützt werden.“
Den Rest erspare ich mir. Daher nochmals:
Ja, ja und nochmals ja, das waere alles „technisch in den Griff zu kriegen“ unter zwei selbstzerstoererischen Randbedingungen:
1) Bevor das „endlich sichere“ Atomkraftwerk ans Netz geht, muss man erst hunderttausende wenn nicht Millionen Unfalltote inkauf nehmen, wegen der Crashtests. Man sieht doch, wie lange die Automobilindustrie braucht, ihre Todesfallzahlen in den Griff zu kriegen. Mindestens genauso lange braeuchte es bis zur Entwicklung eines „sicheren“ Atomkraftwerkes.
2) Und dann waere der Strom so teuer, dass er als Hochzeitsgeschenk den traditionellen Goldschmuck der Inderinnen ersetzen wuerde (natuerlich nur bei den reicheren Familien, die aermeren wuerden dann bei Kerzenschein die Bagavad Gita lesen muessen).
Wenn der Markt kein sicheres AKW hervorbringen kann, dessen Betrieb dann auch noch lohnt, brauchen wir uns darueber den Kopf nicht zu zerbrechen …
Dies ist bislang weltweit nicht gelungen.
—————————
Jetzt wollen wir uns mal anstelle von Future mit der Realität beschäftigen:
Tsunami: baue das Kraftwerk 20m höher und nichts passiert.
Kühlung: baue im Hinterland einen See, wo du ohne Elektronik einfach das Ventil aufmachst und kühlen kannst ohne Ende. Wenn es ein bißchen mehr kosten darf, baue die dazu erforderlichen Auffangtanks. Heißt: kühle ohne jede TEchnik durch die Schwerkraft von oben nach unten und fange die Brühe unten auf.
Dichtung von Rissen und Löchern: das ist Waschmaschinentechnik, Klempnermechanik. Es schafft aber auch das beste Team aus Todeskandidaten ohne jede fachliche Kompetenz nicht, einen Riß abzudichten, wenn keine Hilfsmittel vorhanden sind. Reaktortechnik setzt eben voraus, daß man ein wenig vorherdenkt und zur Schließung von Leckage sowohl die passende Technik als auch die passende Ausrüstung zur Verfügung steht.
Bei diesem Krisenmanagement in Japan steht überhaupt nichts zur Verfügung, weder wasserdichte Anzüge noch ebensolche Stiefel noch Meßgeräte noch sonst irgendwas.
Es fehlt an der einfachsten Logik in der Katastrophenvorbereitung, an den einfachsten Dingen zur Bewältigung der Katastrophe und dann sollten wir doch mal fragen, ob wenigstens die Familien der Todeskandidaten mit mindestens 1 Mio. Euro für den Fall abgesichert sind, daß der tapfere Terminator den Einsatz nicht überlebt.
Wer solche TEchnik will, muß auch die Voraussetzungen dafür schaffen.
Was ist denn ein Reaktor?
Er ist ein Kochgefäß, wo Wasser gekocht wird.
Und alle damit verbundenen Risiken der konventionellen Technik kann man einigermaßen voraussagen.
Nichts davon sieht man aber da.
Die können nicht mal ein Loch in der Wand abdichten.
Zwar theoretisch könnte das alles beherrschbar sein. Praktisch sieht man aber, daß die Arbeiter nicht mal Stiefel haben.
Das ist Manchester-Kapitalismus.
Man läßt die Brüder auf die Atomspaltung los und das Ergebnis ist Bopal in höchstmöglicher Verstärkung.
Der Verstärkungsfaktor wurde hier schon angesprochen:
Chemische Bindungskräfte – Atombindungskräfte.
Diesem Krisenmanagement, daß weder Stiefel vorhält noch Meßgeräte und auch keinen Tanker auftreiben kann oder will für die Giftbrühe, dürfte man weder chemische Bindungskräfte noch sonstwas anvertrauen. Die sollte man bestensfalls im Gartenbau beschäftigen, also eher auf der Basis der Photosynthese.
Das Zitat aus dem GELBEN FORUM, ausdrücklich zur Veröffentlichung freigegeben unter dem Hinweis auf Quellenangabe, endet hier mit dem Trennstrich:
Wenn der Markt kein sicheres AKW hervorbringen kann, dessen Betrieb dann auch noch lohnt, brauchen wir uns darueber den Kopf nicht zu zerbrechen …
Dies ist bislang weltweit nicht gelungen.
—————————
(Und ab hier ist das wieder mein Text, beginnend mit: )
Jetzt wollen wir uns mal anstelle von Future mit der Realität beschäftigen:
Ab diesem Bindestrich ist das wieder mein Text
Das wg. Copyright etc. zur Klarstellung
Und es gibt noch ein klitzekleines Problem:
Wenn wir flächendeckenden Zusammenbruch der Stromversorgung haben, weil ein großes Netz zusammenbricht, und daraufhin das zweite und dritte wie ein Dominostein zusammenfällt, wäre das eigentlich nur das Problem, daß die Leute bei Kerzenschein mal einmal nicht RTL gucken können.
Es wäre also sozusagen das Erwachen des Geistes möglich.
Oder wie das in N.Y. endet, viele Geburten die Folge (die Amis lesen keine Bücher oder haben keine Kerzen oder wie auch immer).
Wenn aber im Rhonegraben 15 Kernkraftwerke ohne Strom stehen, und es ist für Tage und Wochen kein Strom verfügbar, dann ist nicht das die Folge, was uns die Journaille weismachen will, daß die Krankenhäuser und Gefängnisse in Gefahr sind und der Bürger nicht mehr mit dem Zug fahren kann
(sind solche Pressebeiträge eigentlich gekauft oder mangelnder Intelligenz geschuldet?)
SONDERN:
Wir haben auf eine Dauer von vielleicht 14 Tagen ein Dutzend Kernkfrafwerke ohne Strom.
Da möchte ich gar nicht dran denken, was in einem solchen Falle passieren könnte.
Und jedes dieser Szenarien verhält sich zur der unendlichen Menge von denkbaren Szenarien wie C.M. schon sehr richtig schrieb wie
n:undendlich.
Statt Kerzenschein kommt dann die radioaktive Brühe.
Was ist eigentlich von diesen Mini-Reaktoren (eigentlich „Nuklear-Batterien“) zu halten?
Nicht grösser als ein Gartenhäuschen und unter der Erde verbuddelt sollen die wartungsfrei eine Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern 10 Jahre lang mit Wärme und Energie versorgen. Diese „Batterien“ haben keine mechanischen Teile und sollen inhärent sicher sein.
http://wendland-net.de/index.php/artikel/20081115/mini-akw-hausgebrauch
DAS wäre doch die Lösung. Denzentral versus die Macht der Energiemonopole.
Regt euch doch nicht auf….
Der Zug ist abgefahren, die Chancen für Kernkraft in Deutschland sind nahe null – Kernkraft in D wird abgeschaltet werden, egal wie gefährlich/wirtschaftlich/sinnvoll/unsinnig das ganze auch ist.
Der Kopf ist ausgeschaltet, der Bauch regiert mit der nackten Angst.
Welch Folgen das haben wird, kann man sich bei entsprechender Sachkenntnis ausmalen/ausrechnen oder man macht es andersrum so, wie es derzeit in der Journallie geschieht: Man rechnet vor, dass schon jetzt soviele Miefquirle (WKA) installiert wurden, dass man eigentlich alle Kernkraftwerke abschalten könnte (warum noch nicht geschehen?).
Ich jedenfalls werde mich gegen die kommenden Zwangsabschaltungen wegen Strommangels zugunsten wirtschaftlich wichtiger Bereiche wappnen und mir eine Notstromversorgung zulegen.
Ihr anderen träumt ruhig weiter von unerschöpflicher Bioenergie aus der Natur.
Lesenswert auch dieser Artikel, deren Grundlage vor ca. einem Jahr von der Bundesregierung beauftragt wurde.:
http://tinyurl.com/4xbkqne
Aber es werden ja nur Untersuchungen zu Problemem angestellt, die nicht eintreten werden, nicht wahr?
Man erinnere sich an den Netzzusammenbruch infolge der geplanten Abschaltung einer Transportleitung für einen Schifftransport (Meyer-Werft)
Man hat zwar damals den Mitarbeitern des Netzbetreibers die Schuld geben wollen, unabhängige Energiesachverständige sprachen aber später von der wahren Ursache: „Windstrom, der nicht vorhergesagt plötzlich ins Netz einspeiste und dieses überlastete. – Heute haben wir wesentlich mehr WKA und es sollen noch mehr werden (mindestens 10 mal!)
Wie gesagt, träumt schön von eurer „Energiewende“ – und freut euch über die Güllevergaser und Windspargel vor euren Fenstern, – und Solaranlage, die hektarweise die Landschaft zupflastern, wie in Spanien.
So weit ich sehe, sind das Hochtemperaturreaktoren, die einmal in
Schweden entwickelt wurden. Ob sie je operativ werden durften, weiß
ich nicht.
Die Russen haben so etwas (Weiterentwicklung von U-Boot Motoren) auf Barke
gebaut und schippern es nach Kamschatka (ursprünglich eine Idee von Thyssen
Nord, die auf Befehl von jenseits nicht verwirklicht werden durfte. Unsere Journaille
schweigt sich über dergleichen aus).
Es gibt noch ein klitzekleines Problem:
Wenn eine Kernschmelze eintritt, haben wir eine Population von einigen Millionen, welche unbekannte Dosen abbekommen haben.
Die Behandlung eines einzigen Schwerverstrahlten wurde mal in der Literatur geschildert. Die ist so kompliziert, daß sie eigentlich nur zu Forschungszwecken denkbar ist, und so teuer, daß sie jeden denkbaren Rahmen einer Krankenbehandlung übersteigt. Man muß sich aber über die Kosten keine Gedanken machen: solche Behandlungseinheiten gibt es gar nicht.
Das Problem wäre natürlich, was machen die Verstrahlten eines Gebiets? Die wollen dann doch wohl raus, oder?
Und kann man die dann rauslassen?
Nehmen wir mal an, die Belastung in Tokio würde ansteigen.
Was haben die Leute für Alterntiven? Sie können sich ins Auto setzen und nach Süden fahren, haben da aber weder Wohnung noch Arbeit. Sie müssen also da bleiben, wo sie sind.
Conclusio: irgendwie macht die friedliche Nutzung der Atomkraft nur Sinn, wenn man solche Szenarien so einkalkuliert, wie sie letztlich nur ablaufen können: wer dort sitzt, hat eben Pech gehabt.
Oder statistisch formuliert: Alle x Jahre, es müßte statt Super- der Logik zufolge eigentlich Ultra-Gau heißen, also jenseits der Vorstellung, ist in das Energiekonzept integriert.
Man kann als Gesellschaft sagen, und die Japaner werden das sagen müssen: wir müssen jetzt das Opfer bringen, egal wieviel auf Tokio runterfällt, denn:
wenn Tokio evakuiert würde (das wird nicht geschehen können), würde es einen Mega-Crash an den Börsen der Welt geben.
Das ist gar nicht denkbar.
Also müssen wir die Menschenopfer bringen, 1 Mio auf 80 Mio. Menschen kann man in Prozenten ausdrücken. Verglichen damit, wäre die Bevölkerung im Mittelalter bei der Pest noch wesentlich schlechter davongekommen, eine Quote von 1:80 hätten die direkt unterschrieben. Bei den römischen Legionen kennen wir die Dezimierung: nach einer Revolte gestanden dann die reuigen Soldaten die Dezimierung zu. Dezimierung heißt also, daß von 10 einer hingerichtet wird. Und auf der anderen Seite 9 von 10 überleben.
Früher waren die Zeiten ja auch nicht rosiger als heute.
Man kann sich darauf einigen, daß man das riskiert. So wie man sich drauf einigt, daß bei einem Himmelfahrtskommando bestimmte Personen die erste Reihe bilden, und die zweite Reihe über die erste steigt, desgleichen die dritte oder vierte und die letzte den Sieg erringt.
Wie ist aber das wahrscheinliche Szenario für Japan?
Ich habe heute mit einer Person gesprochen, die Japan sehr gut kennt. Die japanische Regierung würde niemals irgendwas (außer einigen unwichtigen Dörfern) evakuieren lassen, weil sie ihr Gesicht verliert. Die Leute werden dort bleiben, egal was kommt.
Was kommen wird, ist der schleichende Niedergang des Landes.
Man wird japanische Produkte nicht mehr kaufen.
Egal, ob das Autos oder Zuliefererteile sind. Man wird neue Zulieferer suchen. Natürlich können die Japaner auch auswärts produzieren, nur kann man sowas nicht von jetzt auf gleich. Also wird die japanische Industrie im Kern betroffen sein, bei einer Staatsverschuldung, die ohnehin schon jenseits von Gut und Böse liegt.
Ein Drittel der Hauptinsel wird auch keinen Ertrag mehr aus Landwirtschaft und Fischfang haben. Japaner brauchen keine Grenzwerte, wurde mir versichert, die kaufen den Fisch schon auf Verdacht nicht.
Und als letzter glorreicher Ausblick für die VORTEILE DER FRIEDLICHEN NUTZUNG DER KERNKRAFT wollen wir uns mal einen Blick auf die Immobilienpreise in Tokio gestatten.
Die sind so überhitzt, dagegen ist der Reaktor mit seinen lächerlichen 300 Grad ein „Kalter Brüter“. New Yorck und London sind dagegen preiswerte Gelegenheitskäufe.
Und alle Kreditlinien bauen auf dem Immobilienwert auf.
In zehn Jahren wird man sagen:
EIN GENIE ist jemand, der es schafft, in Tokio ein Haus zu VERKAUFEN.
Jeder denkt, wie er kann!
So ist das, mit dem Denken, nicht wahr?
Die von „Terminator“ aufgezählten Gesichtspunkte sind die bisher überzeugendsten.